Eine passende Bettdecke ist unerlässlich für einen erholsamen Schlaf. Doch welche natürlichen Füllmaterialien für Bettdecken gibt es? Wir zeigen die die gängigsten Materialien.
Pflanzliche Füllmaterialien für die Bettdecke
Zudecken gibt uns ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Doch wie wohl fühlst du dich unter deiner Decke? Ist sie zu leicht, zu schwer, zu warm oder zu kalt? Eine falsche Decke kann dir unter Umständen sogar den Schlaf rauben – Bettdecken mit Kunstfaser-Füllung beispielsweise sind oft nicht optimal in Sachen Luftzirkulation. Natürliche Füllungen bieten hier Vorteile:
1. Baumwolle
Der Vorteil von Baumwolle: Das Naturprodukt braucht keine (chemische) Reinigung, denn die kurzen Fasern der Baumwolle lassen keine Verschmutzung zu. Bio-Baumwolle-Hersteller machen sich dies zu Nutze und behandeln ihre Baumwolle nicht mit unnötiger Chemie. Vor allem für Allergiker ist Baumwolle die Lösung für guten Schlaf.
Besonders vorteilhaft: Baumwolle kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne welche abzugeben. Das heißt: Ein ruhiger, entspannter und schweißfreier Schlaf.
Für die Herstellung einer Decke aus Baumwolle wird zuerst aus der frisch geernteten Baumwolle ein Vlies hergestellt, der dann mit dem Obermaterial der Decke versteppt wird.
Nachteil: Baumwolldecken eignen sich eher für den Sommer. Um im Winter gut wärmen zu können, müsste eine ausschließlich aus Baumwolle bestehende Decke ziemlich dick – und dadurch auch schwerer – sein.
2. Leinen
Ein weiteres pflanzliches Material für Bettdecken sind Leinen. Diese zeichnen sich besonders durch ihre anpassungsfähigen Eigenschaften an Sommer und Winter aus. Im Sommer kühlt eine Leinenbettdecke, im Winter wärmt sie. Außerdem nimmt auch eine Leinendecke die Feuchtigkeit auf, die du während des Schlafens abgibst. Sie ist bei zu 60 Grad waschbar, aber auch von sich aus ist sie schmutzabweisend und sehr robust.
Für den Winter super: Eine Leinenbettdecke lädt sich nicht elektrostatisch auf.
Tierische Füllungen
1. Schurwolle
Wolle begleitet die Menschheit schon seit Anbeginn. Kein Wunder, denn durch ihren Hauptbestandteil Eiweiß ist sie der menschlichen Haut ähnlich. Das bedeutet, dass sie zwar Luft durchlässt, diese aber nicht stockt. Außerdem kann sie Wärme sehr gut eindämmen. Wolle hat, wie auch die bereits genannten Pflanzenfasern die Eigenschaft der Feuchtigkeitsbindung. Allerdings trocknet sie schneller als beispielsweise Baumwolle.
Doch Wolle ist nicht gleich Wolle. Wenn du ein Produkt aus reiner Schurwolle kaufen möchtest, bedeutet das, dass die Wolle von einem lebend geschorenen Schaf stammt und nicht wiederverwendet wurde oder von einem geschlachteten Tier kommt. Oft ist die Wollproduktion auch mit viel Tierleid verbunden. Bei Wolle ist es besonders wichtig, auf Zertifizierungen wie das GOTS-Zertifikat zu achten.
2. Naturhaar aus Yak und Kamel
Was erst einmal exotisch klingt, ist gar nicht so ungewöhnlich: Viele Hersteller bieten Bettdecken mit Kamelhaar-Füllung. Das Kamelhaar als Füllung ist weiches Flaumhaar und wird in der Regel im Frühjahr bei jedem Fellwechsel aufwändig per Hand gesammelt, gekämmt und gewaschen. Bettwaren aus Kamelhaar haben deshalb auch ihren Preis haben.
Ähnlich verhält es sich mit Yakhaar als natürliche Füllung für Bettdecken. Das feine Unterhaar wird von dem recht scheuen in großen Höhen lebenden Yak eingesammelt und verarbeitet. Es wärmt hervorragend und ist dadurch besonders für Winterbettwaren geeignet – es gilt als eines der am besten isolierenden Naturmaterialien.
Daunen als natürliche Füllung
Der größte Vorteil einer Daunendecke ist ganz klar die wärmende Funktion von Daunen. Im Gegensatz zu Baumwolle wird hier keine extra dicke Decke benötigt. Schon eine leichte Daunendecke verspricht im Winter kuschelige Nächte.
Doch sind Daunen auch gleich Federn? Nein. Daunen befinden sich unter dem Federkleid und sind weich und fluffig, sodass sie Luft durchlassen, aber die Wärme speichern. Daunen- und Federdecken sind allerdings nicht ewig haltbar. Nach einiger Zeit intensiver Nutzung brechen die Federn oder die Daunen zerreißen.
Bei Daunen gibt es allerdings ein grundlegendes Problem: die Tierhaltung. Gänse und Enten werden unter grausamsten Bedingungen gehalten, gemästet und teilweise lebend gerupft. Lebendrupf bedeutet für die Produzenten mehr Ertrag, da man die Gans mehrmals „ernten“ kann. Für die Tiere ist das eine Qual.
Ähnlich erschreckend sind die Prozeduren bei Zwangsstopfungen. Hier wird den Tieren mit Hilfe eines Rohres Mais und Fett in den Magen „gestopft“ damit sie schneller wachsen und die Leber größer wird (daher der Begriff Stopfleber). Diese brutal herangezüchtete Leber wird in vielen Ländern als Delikatesse verkauft und die Daunen und Federn der Tiere als Nebenprodukt an die Textilindustrie abgegeben. Der Kauf eines solchen Produktes würde also teils direkt, teils indirekt diese Art und Weise der Tierhaltung unterstützen.
Es gibt jedoch auch Hersteller, die es besser machen: Manche von ihnen verfolgen etwa eine Art Recycling-Prinzip. Hierfür werden schon genutzte Daunenwaren neu aufgearbeitet, was allerdings eine chemische Reinigung voraussetzt. Falls du dennoch nicht auf eine Daunendecke verzichten kannst oder möchtest, gibt es Marken und Hersteller, die tierleidfreie Bettwaren anbieten. Außerdem besteht die Möglichkeit durch Siegel und Zertifikate auf eine „gute Daunenproduktion“ zu achten.