Bohnen pflanzen gelingt mit etwas Hintergrundwissen ganz leicht im eigenen Garten. Die Pflanzen wachsen schnell, sind ertragreich und zudem gesund. Wir zeigen dir, worauf es ankommt, wenn du Bohnen pflanzen möchtest.
Bohnen sind nicht nur gesund, sondern auch einfach zu pflanzen. Sie zählen zu den Schmetterlingsblütern, von denen es weltweit etwa 800 verschiedene Sorten gibt.
Die Hülsenfrüchte stammen ursprünglich aus Lateinamerika, wo sie zu den Grundnahrungsmitteln gehören. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts sind Bohnen eine gute pflanzliche Proteinquelle.
Bohnen pflanzen: Welche Sorten gibt es?
Bohnen sind einjährige Pflanzen. Du kannst sie leicht in deinem Garten pflanzen, da sie wenig Ansprüche stellen.
Sorten:
Allein in Europa werden in etwa 100 verschiedene Sorten Bohnen angebaut. Nicht nur die Pflanzen, auch die Früchte und Samen treten in den verschiedensten Formen und Größen auf. Für den Garten sind grundlegend zwei Kategorien zu unterscheiden:
- Stangenbohnen: Wie der Name schon verrät, brauchen Stangenbohnen eine Rankhilfe. Sie klettern an Gerüsten empor und erreichen eine Höhe zwischen zwei und vier Metern. Durch ihr dichtes und schnelles Wachstum eignen sich Stangenbohnen außerdem als Sichtschutz: Auch ein Zaun stellt eine gute Kletterhilfe dar. Sie sind meist ertragreicher als Buschbohnen.
- Buschbohnen: Im 19. Jahrhundert wurden niedrige Varianten der Kletterpflanze gezüchtet. So entstanden die Buschbohnen. Sie wachsen in die Breite und benötigen daher zwar keine Rankhilfe, dafür aber deutlich mehr Fläche im Beet. Buschbohnen wachsen sehr schnell und sind meist schneller reif zur Ernte als Stangenbohnen.
Bohnen pflanzen: Die Vorbereitung
Standort:
- Bohnen benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
- Da die Pflanzen sehr filigran sind und leicht knicken, sollte der Platz auch windgeschützt sein.
- Du kannst Stangenbohnen auch am Balkon pflanzen. Wichtig ist dabei nur, dass der Topf groß genug ist. Er sollte mindestens 30 Zentimeter tief sein und einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben.
Boden:
- Bohnen zählen zu den Schwachzehrern und stellen daher nur wenig Ansprüche an den Boden.
- Da Bohnen tief wurzeln, sollte er jedoch gut durchlässig und aufgelockert sein.
- Reichere den Boden mit etwas Kompost oder organischem Dünger an, bevor du die Bohnen pflanzt.
Mischkultur und Fruchtfolge:
- Bohnen gedeihen besonders gut, wenn zuvor Getreide auf dem Feld angebaut wurde. Nach Erbsen hingegen sind die Bedingungen für die Pflanzen eher schlecht.
- Für eine Mischkultur eignen sich Bohnenkraut, Kartoffeln, Sellerie oder Radieschen am besten.
- Mit anderen Schwachzehrern wie Rucola, Spinat oder Salat solltest du Bohnen nicht anbauen. Auch Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch sind keine guten Nachbarn.
- Da Bohnen wenig Nährstoffe benötigen, kannst du sie bis zu drei Jahre in Folge auf demselben Beet anpflanzen.
Anleitung: So pflanzt du Bohnen
Um die Sortenvielfalt zu bewahren und Gentechnik zu vermeiden, empfehlen wir dir, Saatgut in Bio-Qualität zu kaufen. Mit dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du Bohnen pflanzt:
- Weiche die Samen für etwa 12 Stunden in Wasser ein, das erleichtert den Samen das Keimen.
- Sowohl Stangen- als auch Buschbohnen sind frostempfindlich. Der optimale Zeitpunkt, um sie im Freiland zu säen, ist deshalb von Mitte Mai bis Mitte Juni. Alternativ kannst du sie auch im Gewächshaus vorziehen. Die Bohnen benötigen eine Keimtemperatur von mindestens acht bis zehn Grad. Je höher die Temperatur ist, desto schneller keimen die Pflanzen und desto widerstandsfähiger werden sie.
- Buschbohnen pflanzt du am besten in Reihen. Ziehe dafür eine etwa drei Zentimeter tiefe Saatrille und lege jeweils einen Samen im Abstand von sieben bis zehn Zentimetern hinein. Bedecke die Rille anschließend wieder mit Erde und wässere sie ausgiebig. Zwischen den Reihen solltest du einen Abstand von 40 bis 50 Zentimetern lassen.
- Für Stangenbohnen solltest du zuerst eine Rankhilfe errichten. Sie sollte mindestens 30 Zentimeter tief im Boden verankert sein, damit sie stabil steht. Dabei haben sich Konstrukte in Form von Pyramiden oder Zelten besonders bewährt. Auch runde Konstruktionen, ähnlich einem Tipi, eignen sich gut. Als Stangen sind Bambus oder Fichte besonders gut geeignet. Es ist auch möglich, nur den äußeren Rahmen mit Holz zu bauen und in der Mitte stabile Schnüre zu spannen. Der Abstand zwischen den einzelnen Stangen sollte etwa 40 Zentimeter betragen.
- Setze etwa vier Samen um jede Stange in einer Tiefe von drei Zentimetern. Bedecke anschließend die Samen wieder mit Erde und gieße sie gründlich.
Bohnen pflegen
Damit die Ernte ertragreich ausfällt, ist die richtige Pflege entscheidend. Dabei hältst du dich am besten an diese Anleitung:
- Halte die Erde um die Bohnen gut feucht. Das ist vor allem an heißen Sommertagen wichtig. Während der Blüte bis zur Fruchtentwicklung brauchen die Pflanzen am meisten Wasser. In dieser Zeit kannst du den Boden zusätzlich einmal in der Woche für mehrere Minuten am Stück wässern. Damit der Boden nicht so schnell austrocknet, deckst du ihn am besten mit etwas Grünschnitt ab.
- Wenn die Pflanzen etwa zehn Zentimeter hoch sind, empfiehlt es sich, um sie herum etwas Erde anzuhäufen. Schiebe dafür eine Hand voll Erde aus dem Beet dichter um den Stängel der Bohnen. Das soll das Wurzelwachstum anregen und die Pflanzen standfester machen.
- Lockere den Boden regelmäßig auf und befreie ihn von Unkraut. Das steigert den Ertrag zusätzlich. Zudem vertreibst du so eventuelle Schädlinge, wie die Bohnenfliege und ihre Larven.
- Da Bohnen Stickstoff in den Wurzeln binden, ist es nicht notwendig, sie weiter zu düngen.
Bohnen ernten und verarbeiten
Nach der Blüte bilden sich Hülsen in verschiedenen Farben. Die ersten Buschbohnen kannst du meist schon sechs bis acht Wochen nach dem Pflanzen ernten. Stangenbohnen sind nach etwa zehn Wochen reif. So gehst du bei der Ernte vor:
- Sobald du die Schoten glatt brechen kannst und sich die Samen noch nicht durch die Hülsen abzeichnen, sind die Schoten reif.
- Du solltest die reifen Hülsen etwa alle zwei bis vier Tage pflücken. Durch regelmäßige Ernte erhöht sich der Ertrag.
- Grundsätzlich solltest du die Bohnen nie bei nassem Wetter oder bei Tau berühren. Dadurch werden sie anfälliger für Pilzerkrankungen. Ein sonniger Tag eignet sich am besten für die Ernte.
- Lasse ein paar der ersten Schoten ausreifen, um Saatgut zu gewinnen.
- Hinweis: Nicht alle Kerne der Pflanzen sind essbar. Das hängt vor allem von der Sorte ab.
So verarbeitest du Bohnen:
- Nach der Ernte halten sich die Schoten für etwa drei bis fünf Tage im Kühlschrank.
- Du musst Bohnen auf jeden Fall kochen, da sie roh nicht genießbar sind. Rohe Bohnen enthalten Blausäure und Phasin – beide sind giftig.
- Bohnen eignen sich für Suppen wie Minestrone oder für Eintöpfe.
- Alternativ kannst du Bohnen blanchieren und als Gemüsebeilage oder als Bohnensalat genießen.
- Um sie haltbar zu machen, kannst du Bohnen einkochen oder einlegen.