Hobbygärtner:innen müssen sich vermehrt auf veränderte klimatische Bedingungen einstellen. Wie du deinen Garten auch im Klimawandel zum Blühen bringst, erfährst du hier.
Die Folgen des Klimawandels werden auch in hiesigen Gärten immer spürbarer. Längere Hitzeperioden können vermehrt zu Dürren führen, Starkregen erschwert den Anbau von eigenem Obst und Gemüse und vermehrt auftretende Extremwetterereignisse könnten (nicht nur) Blumenbeete verwüsten.
Doch im Angesicht der Klimakrise das Gärtnern gleich aufzugeben ist nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv. Nachhaltiges Gärtnern hilft nämlich der Umwelt und schützt die Artenvielfalt. Mithilfe einiger Maßnahmen kannst du deinen Garten klimafest machen und trotz Klimaveränderungen weiterhin Blütenpracht und gute Ernten erzielen.
Garten klimafest machen mit den richtigen Pflanzen
Unter veränderten klimatischen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, wenn bisher gut wachsende Pflanzen nicht mehr gedeihen. Daher gilt es, für den klimafesten Garten Pflanzen auszuwählen, die an die jeweiligen Standortbedingungen ideal angepasst sind.
Der NABU bestätigt, dass Gewächse, die sich an die vorherrschenden Boden- und Klimaverhältnisse einer Region anpassen können, widerstandsfähiger sind als Exoten mit sehr speziellen Anforderungen an ihren Standort. Standortangepasste Pflanzen sind somit pflegeleichter und besser gewappnet für kommende Herausforderungen. Beispielsweise sind die Moschus-Malve, der Natternkopf, der Feldrittersporn sowie der Klatschmohn sehr robuste Gewächse, da sie schon lange hier heimisch sind. Mehr solcher Pflanzen findest du hier: Heimische Pflanzen: Diese eignen sich am besten für den Garten.
Zu den Nutzpflanzen, die besonders gut mit veränderten Bedingungen in der Klimakrise zurechtkommen, zählen viele alte regionale Obst- und Gemüsesorten. Diese sind in der Regel besonders widerstandsfähig.
Mehr zu alten Obst- und Gemüsesorten aus Deutschland findest du in diesen Artikeln:
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- Alte Apfelsorten: Darum sind sie gesünder
- Alte Tomatensorten: Für mehr Vielfalt und Geschmack
Idealerweise verwendest du zudem Pflanzen und Saatgut in Bio-Qualität. Diese sind frei von Gentechnik und Pestiziden und damit widerstandsfähiger. Mehr zum Thema erfährst du hier: Bio-Saatgut: Gute Gründe für Bio-Samen und wo du sie kaufen kannst.
Hecken und Sträucher regulieren das Mikroklima und bieten Lebensräume
Auch wenn Gartenzäune praktisch sind: Für einen an den Klimawandel angepassten Garten solltest du auf andere Begrenzungs- und Gestaltungselemente zurückgreifen. Hecken, Sträucher und Mauern sind die bessere Wahl und dienen darüber hinaus dem Artenschutz.
In Hecken und Sträuchern können nämlich Vögel Unterschlupf finden und nisten. Zudem spenden die Gewächse Schatten und wirken als Windfänge, sodass der Boden auch bei Hitze und Wind nicht zu stark austrocknet. Mehr Tipps zur Auswahl und Pflanzung von Hecken und Sträuchern findest du hier:
- Hecken pflanzen: Diese Heckenpflanzen fördern die Artenvielfalt
- Feldahorn-Hecke: So schaffst du Lebensraum für heimische Vögel
- Schwarzdorn: Die vogelfreundliche Hecke pflanzen und pflegen
- Kornelkirsche: Anbau und Verwendung der insektenfreundlichen Strauchs
Auch eine Trockenmauer sollte in jedem Garten zu finden sein. Zwischen den Ritzen der aufeinandergestapelten Steine fühlen sich Insekten, Vögel und kleine Eidechsen wohl.
Garten im Klimawandel: Warum Boden und Flächen eine wichtige Rolle spielen
Die meisten Pflanzen bevorzugen einen humosen, lockeren, nährstoffreichen Boden, der zwar Feuchtigkeit spendet, aber keine Staunässe aufweist. Doch der Klimawandel macht dem Boden im Garten zu schaffen: Längere Hitzeperioden trocknen ihn aus, Starkregen kann zu Überschwemmungen führen.
Daher ist es wichtig, den Boden gegen den Klimawandel zu wappnen. Das kannst du folgendermaßen tun:
- Entsiegele die Flächen im Garten: Der Gartenboden sollte möglichst wenig mit Schotter, Platten oder Pflastersteinen versiegelt sein. Unbefestigte Flächen erlauben es Regenwasser besser, in der Erde zu versickern und den Boden so feucht zu halten. Das hat einen weiteren Vorteil: Verdunstet die Feuchtigkeit in der Erde, entsteht die sogenannte Verdunstungskühle, die Temperaturspitzen abmildern kann.
- Boden mit Profil: Eine unebene Gartenfläche ist für den klimafesten Garten besonders von Vorteil. Weist der Boden ein Profil mit kleinen Erhebungen und Senken auf, ist der Garten besser vor Überschwemmungen und Austrocknung geschützt. Der NABU empfiehlt daher, dem Klimawandel im Garten mit Kraterbeeten zu begegnen. Ein Kraterbeet ist eine runde Senke, deren tiefster Punkt etwa 20 Zentimeter unter dem normalen Bodenniveau liegt. Kraterbeete speichern Wärme und Feuchtigkeit und schützen empfindliche Pflanzen vor Wind.
- Erdoberfläche bedeckt halten: Eine Versiegelung mit Steinen und Platten ist zwar nicht ratsam, trotzdem sollte die Erdoberfläche im Garten nicht vollständig offen liegen. Laut NABU kann eine Schicht Mulch, beispielsweise aus Rasenschnitt, Gründüngung, Laub oder Holzhäckseln, die Verdunstung von Wasser aus dem Boden minimieren.
- Kompost anlegen: Mit einem Kompost kannst du Gartenabfälle gleich auf mehrfache Weise sinnvoll verwerten. Zum einen speichern im Boden verrottende Pflanzenteile CO. Zum anderen kannst du den auf dem Kompost entstehenden Humus als optimalen organischen Dünger für Pflanzen verwenden. Humus hilft zudem, Wasser im Boden zu speichern und es langsam wieder an die Pflanzen abzugeben.
Den Garten im Klimawandel klug bewässern
An den Klimawandel angepasste Pflanzen, entsiegelte Flächen und ein feuchtigkeitsspeichernder Boden sind bereits gute Voraussetzungen für den klimafesten Garten. Doch angesichts der zu erwartenden längeren Hitze- und Trockenheitsperioden spielt auch die Frage eine Rolle, wie wir die aktive Gartenbewässerung zukünftig ressourcenschonend gestalten können.
So kannst du im Garten Wasser sparen und klug gießen:
- Fange Regenwasser in Regentonnen, Zisternen oder Brunnen auf.
- Du kannst auch einen Teich anlegen, um Regenwasser zu sammeln. Dieser kann Tieren zusätzlich als Tränke und Lebensraum dienen. Außerdem sorgt die Verdunstung des Wassers für ein wenig Abkühlung.
- Nutze zum Gießen auch Wasser aus dem Haushalt, beispielsweise Kochwasser oder das kalte Wasser, das aus dem Duschkopf kommt, bevor es warm wird.
- Für manche Haushalte lohnt sich möglicherweise das Recycling von Grauwasser, um damit zu gießen.
- Die beste Zeit zum Gießen ist möglichst früh am Morgen, da der Boden dann noch kühl ist und das Wasser weniger stark verdunstet, bevor es die Wurzeln erreicht.
- Auch Bewässerungssysteme können das Wassermanagement im Klimawandel einfacher gestalten.