Schulterschmerzen sind weit verbreitet. Sie führen dazu, dass der Alltag sehr beschwerlich ist. Als Ursache kommt neben einem Sehnenriss und einer Schleimbeutelentzündung vor allem das Phänomen der Frozen Shoulder in Betracht.
Ein Überblick verrät, warum eine Schonhaltung in der Regel der falsche Weg ist und wie konservative Therapiemaßnahmen gestaltet sind.
Schonhaltung unbedingt vermeiden
Wenn etwas weh tut, neigen wir dazu, eine Schonhaltung einzunehmen. Schmerzen können so vermieden werden – so scheint es zumindest. Allerdings handelt es sich dabei um einen Trugschluss.
Durch die einseitige Aktivität werden andere Körperstrukturen stärker belastet, was den Schmerzkreislauf weiter antreiben kann. Eine aktive Einleitung von Maßnahmen stellt sicher, dass eine langfristige Beschwerdelinderung erfolgt.
Dafür eignen sich bei Schulterschmerzen kurzfristig rezeptfreie Medikamente und langfristig eine Ursachenforschung.
Häufig reicht eine konservative Behandlung aus
Bei einer konservativen Therapie kommen gezielte Maßnahmen zum Einsatz. Operationen allerdings nicht. Zunächst sollten die möglichen Ursachen unter die Lupe genommen werden.
Verursachen einseitige Bewegungsmuster oder starke Belastungen (zum Beispiel durch Sport) die Schmerzen? Womöglich können auch zurückliegende Verletzungen oder Operationen die Beschwerden auslösen.
Ein Arzt-Patienten-Gespräch kann erste wichtige Hinweise auf die Ursache geben. Nach einer körperlichen Untersuchung machen auch bildgebende Verfahren Sinn, um die Strukturen besser beurteilen zu können.
Bei der nicht-operativen Behandlung werden vorzugsweise Medikamente mit weiteren Therapiebausteinen kombiniert.
Welche Medikamente helfen bei Schulterschmerzen?
Akute Schulterschmerzen können kurzfristig mit rezeptfreien Schmerzmitteln bekämpft werden. Mediziner sprechen dabei von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Die Tabletten, Salben und Gele sind mit Wirkstoffen wie Diclofenac und Ibuprofen angereichert.
Ausgeprägten Schmerzen kann mit stärkeren Arzneimitteln zu Leibe gerückt werden. Diese sind allerdings verschreibungspflichtig. Unter Umständen kann auch eine Kortisontherapie empfehlenswert sein. Zum Beispiel dann, wenn Entzündungen vorliegen.
Physiotherapie und Kälteanwendungen: Unterstützung bei Schulterschmerzen
Schmerzmittel alleine bringen nicht immer den erhofften Erfolg. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Therapiebausteinen, die bei Schulterschmerzen eingesetzt werden können.
Die manuelle Therapie und Bewegungstherapie helfen dabei, die Muskulatur zu lockern und ein muskuläres Ungleichgewicht zu beheben. Kräftigungsübungen können im Anschluss zu Hause selbst durchgeführt werden. So wird zukünftigen Fehlhaltungen vorgebeugt.
Akute Schmerzen im Schulterbereich infolge von Unfällen oder Verletzungen können mit Kälteanwendungen behandelt werden.
Aber nicht nur Kälte kann Schulterbeschwerden lindern. Insbesondere bei chronischen Schmerzen wird Wärme als wohltuend empfunden.
Auch Massagen, Akupunktur und Osteopathie können sich bei Schulterschmerzen bewähren. Grundsätzlich sollten die Therapiemaßnahmen individuell mit Berücksichtigung des allgemeinen Gesundheitszustandes und der vorliegenden Erkrankung ausgewählt werden.