In Deutschland ist Fructoseintoleranz weit verbreitet. Welche Symptome und Ursachen es gibt und wie die Unverträglichkeit behandelt werden kann, erfährst du hier.
Die Symptome von Fructoseintoleranz
Hast du oft dieses unwohle Gefühl im Bauch, obwohl du eigentlich nichts Außergewöhnliches oder Ungesundes gegessen hast? Dann leidest du möglicherweise unter Fructoseintoleranz.
Symptome für die Unverträglichkeit sind
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Druck- oder Völlegefühl
- Blähungen
- Durchfall
Die Symptome variieren individuell und hängen unter anderem davon ab, wie viel Fructose man aufgenommen hat. Es macht auch einen Unterschied, welche anderen Lebensmittel man gemeinsam mit der Fructose aufgenommen hat. Bei begründetem Verdacht kann dich ein Arzt auf Fructoseintoleranz testen.
Wieso kommt es zu einer Unverträglichkeit?
Fructose, oder umgangssprachlich auch Fruchtzucker, ist nicht nur in Obst enthalten, sondern (manchmal) auch in:
- Trockenobst
- Gemüse
- Honig
- Back- und Süßwaren, Müsliriegeln
- Obstsäften und Erfrischungsgetränken
- sowie süßen Brotaufstrichen
Bei Menschen mit Fructoseintoleranz fehlen Botenstoffe, die die Fructose für den Stoffwechselprozess ins Blut transportieren. Das bedeutet, dass die Fructose nicht (vollständig), wie bei anderen Menschen, verstoffwechselt werden kann. Stattdessen zersetzen Magenbakterien den Zucker, um ihn abzubauen. Hierbei entstehen Gase, die wiederum Blähungen und Unwohlsein verursachen.
- Die häufigste Variante von Fructoseintoleranz ist nicht vererbbar und tritt irgendwann im Laufe des Lebens auf. Macht sich die Unverträglichkeit erst im Erwachsenenalter bemerkbar, bleibt sie meist ein Leben lang.
- Die vererbbare Fructoseintoleranz ist deutlich seltener, allerdings auch problematischer. Oft können Betroffene ihr Leben lang keine fructosehaltigen Lebensmittel konsumieren.
So kannst du Fructose trotzdem konsumieren
Personen, die unter Fructoseintoleranz leiden, können unter Umständen und in Maßen trotzdem Obst, Gemüse, Honig und die anderen kritischen Lebensmittel konsumieren.
- Geringe Mengen des Fruchtzuckers sind für die Verdauung kein großes Problem.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung weist darauf hin, dass Fructose leichter verträglich ist, wenn sie gleichzeitig mit Proteinen und Fetten aufgenommen wird. In Kombination mit beispielsweise Quark wird Obst verträglicher.
- Ebenfalls wird empfohlen, Fructose nicht auf nüchternem Magen zu zunehmen.
- Lebensmittel, die neben Fructose auch Glucose enthalten, sind ebenfalls bekömmlich. Glucose kurbelt den Transport der Fructose an. So sind beispielsweise Bananen überhaupt kein Problem. Mit Tabellen kannst du den Gehalt von Fructose und Glucose von Obst und Gemüse vergleichen. (Wenn der Wert des Verhältnisses über 1 ist, ist das Lebensmittel bekömmlich)
Eine Behandlungsmethode, die du ausprobieren kannst
Um Fructose für deinen Körper wieder verträglicher zu machen, kannst du eine Methode mit folgenden Schritten ausprobieren:
1.In der ersten Phase versuchst du für zwei bis vier Wochen, so wenig fructosehaltige Lebensmittel wie möglich zu konsumieren. Dadurch kann sich die Verdauung beruhigen und normalisieren. Länger sollte die Phase allerdings nicht andauern. Wenn du zu lange keine Fructose zu dir nimmst, verlernt dein Körper die Verdauung des Zuckers mehr und mehr.
2. In der Testphase kannst du ausprobieren, welche Lebensmittel du in welchem Maß verdauen oder nicht verdauen kannst. Probiere dabei zunächst kleine Mengen. Hast du dann Beschwerden, weißt du genau, woher es kommt und du kannst deine Schlüsse ziehen.
3. Nun kannst du deine Ernährung langfristig wieder auf mehr Fructose umstellen. Dabei kannst du die Menge an Fructose, die du zu dir nimmst, schrittweise erhöhen. Dabei werden dir die Erfahrungen aus der Testphase weiterhelfen. Durch die schrittweise Gewöhnung kannst du deine Toleranzgrenze zunehmend ausweiten. Möglicherweise wirst du immer größere Mengen an Fructose verdauen können. Probiere es doch einmal aus.