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Schlafparalyse: Was ist das?

Was bei einer Schlafparalyse passiert, klingt wie ein Albtraum: Du bist wach und kannst dich nicht bewegen. Was bei einer Schlafparalyse passiert und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Bereits rund acht Prozent der Bevölkerung hatten mindestens einmal in ihrem Leben schon einmal eine Schlafparalyse, so eine Studie von 2012. Was das genau ist und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Verschiedene Schlafphasen: Eine kurze Übersicht

Zuerst einmal: Schlaf ist wichtig. Dass wir ausreichend und erholsam schlafen, ist notwendig für Körper und Geist. Leidest du länger an Schlafmangel, kann sich das schnell negativ auf deine Gesundheit auswirken. Studien bestätigen, dass unter anderem Herzkreislauferkrankungen, Depression oder Übergewicht die Folge von Schlafproblemen sein können.

Jeder Schlaf besteht aus vier Phasen: 

  • Einschlafphase: Der Körper entspannt sich, die Atmung und der Puls werden ruhiger.
  • Leichtschlaf: Puls und Atmung werden immer langsamer und Muskelspannungen lassen nach. Hier ist ein Muskelzucken möglich. Das zeigt, dass ein Teil des Gehirns noch aktiv ist und Signale an schon entspannte Muskeln sendet.
  • Tiefschlaf: Der Körper ist in dieser Phase komplett entspannt und erholt sich. Der Herzschlag ist langsam, der Blutdruck fällt und die Körpertemperatur sinkt.
  • REM-Schlaf: REM steht für „rapid eye movement“. In dieser Phase ist das Gehirn wieder aktiv und die Augen bewegen sich sehr schnell unter den geschlossenen Augenlidern. Dann träumen wir am häufigsten und oft auch am intensivsten.

Diese Schlafphasen reihen sich aneinander und können sich innerhalb einer Nacht mehrfach wiederholen – Dies ist dann ein Schlafzyklus, der in etwa 1,5 Stunden andauert. Du kannst sogar ab und zu in der Nacht aufwachen und dich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern. Neigt sich die Schlafenszeit dem Ende zu, dauert die REM-Phase länger an.

Was ist eine Schlafparalyse?

Eine Schlafparalyse oder auch Schlaflähmung ist eine REM-Schlafstörung, die beim Einschlafen oder kurz nach dem Aufwachen eintritt. Charakteristisch sind Wachphasen, in denen sich die betroffene Person nicht bewegen kann. Das heißt, du bist wach, aber nicht dazu in der Lage, deine Muskeln zu aktivieren. Betroffene fühlen sich gelähmt und können in der Regel auch nicht sprechen.

Hinzu können Halluzinationen kommen. Forscher:innen gehen sogar davon aus, dass etwa 75 Prozent der Schlafparalyse-Episoden mit Halluzinationen einhergehen, die sich von normalen Träumen unterscheiden. Das alles kann – wie du dir denken kannst – zu Gefühlen von Angst und Panik führen. Aber: Im Grunde ist eine Schlafparalyse ungefährlich.

Schlafparalysen sind weitestgehend noch unerforscht, allerdings beschäftigt sich die Wissenschaft immer mehr mit diesem Phänomen. Ein Ausflug in die Biologie erklärt, was eine Schlafparalyse ist: Ein Neurotransmitter (Glycin) sorgt während des Schlafes dafür, dass du Bewegungen, die du träumst, nicht in die Realität umsetzt, also nicht tatsächlich ausführst. Dies ist eigentlich ein körpereigener Schutzmechanismus, den du nicht bewusst wahrnimmst. Während einer Schlafparalyse findet dieser Mechanismus jedoch nicht wie normal während der REM-Phase statt, weshalb diese auch REM-Atonie genannt wird. Dann erlebst du den Lähmungszustand bewusst, weil du zum Teil wach bist, zum Teil aber noch schläfst. 

In den halbwachen Zustand fließen dann oftmals Traumelemente ein und können so zu Halluzinationen führen. Personen, die unter einer Schlafparalyse leiden, berichten zum Teil von Präsenzen, die sie im Raum wahrnehmen. Dabei handelt es sich oft um schattenhafte Gestalten oder auch die bloße gefühlte Anwesenheit anderer. Oft spüren Betroffene einen Druck auf der Brust oder meinen, zu ersticken. Halluzinationen können sich visuell, auditiv oder haptisch äußern. Manchmal werden Schlafparalysen mit paranormalen oder zumindest spirituellen Erlebnissen in Verbindung gebracht. 

Was kannst du gegen eine Schlafparalyse tun?

Eine Schlafparalyse ist keine Krankheit, sondern eine Schlafstörung. Oft tritt eine Schlafparalyse bei Patient:innen auf, die an Narkolepsie leiden, also einer Beeinträchtigung des natürlichen Schlaf- und Wach-Rhytmus. Auslöser können Stress, Schlafentzug oder auch übermäßiger Alkoholkonsum sein.

Nimmst du eine Schlafparalyse wahr, ist es schwierig, dich daraus zu befreien. Im Normalfall dauert sie „nur“ einige Sekunden bis mehrere Minuten an, kann sich aber auch über längere Zeit ausdehnen. In der Regel endet sie von allein, sobald du tatsächlich aufwachst oder wieder einschläfst.

Die Dauer einer Schlafparalyse kann sich laut Betroffenen durch folgenden Tipp verkürzen: Konzentriere dich auf einen Körperteil (zum Beispiel Arm, Bein, kleiner Finger) und versuche, ihn zu bewegen. Mache dir zudem klar, dass es sich wirklich nur um Halluzinationen handelt und du keine Angst zu haben brauchst.

Leidest du häufig oder langfristig an Schlafparalysen, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe zu suchen. Dies kann zum einen ein Arzt oder eine Ärztin sein, die nach körperlichen Ursachen suchen. Zum anderen ist aber auch therapeutische Hilfe womöglich sinnvoll, da die mit der Schlafstörung einhergehenden Gefühle und Erfahrungen durchaus belastend sein können.