Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Pilates und Yoga? In diesem Artikel stellen wir dir die beiden Trendsportarten vor und erklären, welche Merkmale sie jeweils auszeichnen.
Die Unterschiede zwischen Pilates und Yoga sind gar nicht so einfach herauszufinden. Oft werden beide Begriffe synonym verwendet, obwohl das eine eigentlich ein Krafttraining und das andere eine Entspannungstechnik beschreibt. Wir erklären dir, wie du die beiden Sportarten auseinanderhalten kannst.
Pilates und Yoga: Das sind die Unterschiede
Beide Sportarten werden in der Regel mit Entspannung, Gesundheit und Wohlbefinden verknüpft. Ein Unterschied zwischen Pilates und Yoga ist jedoch, dass es beim Yoga etwa 90 unterschiedliche Ausprägungen gibt. Man unterscheidet dabei zwischen den klassischen Yogaformen, zu denen beispielsweise das Hatha-Yoga oder Ashtanga-Yoga gehört, und den modernen Yogaarten, wie zum Beispiel dem Yin-Yoga. Ein genauerer Blick zeigt, was die beiden Stile noch darüber hinaus voneinander unterscheidet:
- Ursprung: Die philosophische Lehre des Yoga lässt sich in ihren Ursprüngen viele Jahrhunderte weit zurückverfolgen – und zwar nach Indien. Dort ist Yoga vor allem im Hinduismus, aber auch in Teilen des Buddhismus verwurzelt. Pilates kann dagegen laut der Stiftung des Deutschen Historischen Museums erst auf eine sehr kurze Vergangenheit zurückblicken: Schließlich erfand Joseph Pilates die Sportart erst im Laufe des 20. Jahrhunderts in New York.
- Zielsetzung: Hinter Yoga steckt das Ziel, auf spirituelle Art und Weise eine Einheit zwischen Körper und Seele herzustellen. Beim Pilates geht es hingegen eher darum, Gesundheit und ein gutes Körperbewusstsein durch kontrollierte Bewegungsabläufe zu schaffen.
- Atemtechnik: Yoga und Pilates unterscheiden sich vor allem auch durch ihre unterschiedlichen Atemtechniken: Während du beim Yoga durch die Nase in den Bauch ein- und wieder ausatmest, ist es beim Pilates üblich, durch die Nase ein- und durch den Mund auszuatmen.
- Ausführung: Laut der FAZ wird Yoga in seinem Herkunftsland Indien weniger als Sportart, sondern vielmehr als eine Lebenshaltung angesehen. Durch Meditationen sowie Atem- und Körperübungen sollen Geist und Seele in Einklang gebracht werden. Der spirituelle Aspekt spielt im Pilates jedoch keine Rolle. Es stellt vielmehr ein Krafttraining dar. Bei jeder Übung stehen Präzision, Konzentration und Kontrolle im Fokus, um die eigene Beweglichkeit sowie die Kräftigung der Muskulatur zu stärken.
Das Praktische an beiden Sportarten ist, dass du sie einfach zu Hause ausüben kannst. Beim Pilates kommt im Fitnessstudio oft der sogenannte Reformer als Trainingsgerät zum Einsatz. An sich benötigt du aber weder für Yoga noch für Pilates spezielle Sportgeräte. Es genügen eine Yogamatte und sportliche beziehungsweise bequeme Kleidung.
Unterschied zwischen Pilates und Yoga: Gesundheitliche Effekte
Auch wenn es Unterschiede zwischen Pilates und Yoga gibt, haben sie eine große Gemeinsamkeit: Beide gelten als absolute Trendsportarten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Nach Angaben der FAZ haben vier Millionen Deutsche im Jahr 2018 Yoga praktiziert. Das waren 70 Prozent mehr als noch vier Jahre zuvor. Laut einem Spektrum-Artikel aus dem Jahr 2022 stuft die globale Gemeinschaft IHRSA Pilates als die beliebteste Fitnessaktivität bei Frauen ein. Konkrete Zahlen gebe es für Pilates jedoch nicht, da Statistiken bislang Yoga und Pilates immer nur zusammen abbilden.
Auch was die gesundheitlichen Effekte betrifft, gibt es zwischen Pilates und Yoga einige Gemeinsamkeiten: Studien zufolge soll Pilates vor allem dabei helfen, die körperlichen Fähigkeiten zu steigern. So gebe es Hinweise darauf, dass Pilates zur Verbesserung der Flexibilität, der Bauch- und Lenden-Becken-Stabilität sowie zu einer gesteigerten Muskelaktivität beitragen könne. Die Ärztezeitung betont, dass Pilates dabei helfen kann, chronische Kreuzschmerzen zu lindern. Dafür müssten Betroffene nur etwa zweimal pro Woche je eine Stunde Pilates machen.
Yoga kann laut Studien ebenfalls die Körperflexibilität und Muskelkraft verbessern, chronische Schmerzen reduzieren und die Herz-Kreislauf-Funktionen fördern. Daneben wirkt sich Yoga zudem besonders positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. Yoga-Übungen können demnach Angst, Stress und Depressionen lindern sowie das Schlafverhalten und allgemeine Wohlbefinden verbessern.