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Snoozen: Warum du auf die Schlummerfunktion verzichten solltest

Viele glauben, sich durch Snoozen noch ein paar Minuten Extraschlaf erschleichen und besonders sanft aufwachen zu können. Doch Expert:innen raten vom Nutzen der Schlummerfunktion ab.

Gehörst du auch zu den Menschen, die morgens schlecht aus dem Bett kommen und daher gerne die Taste zum Snoozen auf dem Wecker betätigen? In solchen Momenten mag sich die Schlummerfunktion wie eine gute Entscheidung anfühlen – schließlich kannst du so noch ein paar Minuten wertvollen Schlaf rausholen. Doch das verzögerte Aufwachen kann sich im Lauf des Tages in Form von Abgeschlagenheit rächen.

Das passiert beim Snoozen

Das Klingeln des Weckers reißt dich aus dem Schlaf, doch dank der Snooze-Taste kannst du dich noch einmal in die Federn fallen lassen. Kurz nachdem du zurück in den Schlaf gedriftet bist, schreckt dich der Wecker jedoch erneut auf. Viele Menschen zögern das Aufwachen am Morgen auf diese Weise mehrmals hintereinander heraus. 

Von den 450 Proband:innen einer Studie nutzten mehr als die Hälfte (57 Prozent) die Schlummerfunktion. Den Ergebnissen zufolge neigen besonders Personen zum Snoozen, die 

  • weiblich und jung sind,
  • wenig Schritte am Tag machen,
  • weniger gewissenhaft sind,
  • einen unruhigeren Schlaf haben und
  • ein abendlicher Chronotyp sind.

Schlummertasten-Nutzer:innen weisen laut den Forschenden eine erhöhte Herzfrequenz im Ruhezustand und in den Stunden vor dem Aufwachen einen leichteren Schlaf auf. Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass diese Symptome mit der Angewohnheit zum Snoozen zusammenhängen. Möglicherweise bringen sie kurzfristige Vorteile, da man aus leichterem Schlaf besser aufwachen kann. Weitere Untersuchungen müssten noch folgen, um zu erforschen, ob sich die Gewohnheit auch negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Wer schlummert, so die Einschätzung der Forscher:innen, schlafe im im Ganzen allerdings nicht weniger oder sei müder als Personen, die auf das Snoozen verzichten. 

Besser als Snoozen: Wecker möglichst spät stellen

Trotzdem rät Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland nicht zum Snoozen. Es sei ein Zeugnis von chronischem Schlafmangel in der Gesellschaft, dass 80 Prozent der Deutschen mithilfe von einem Wecker und nicht von selbst aufwachen. Morgens durch einen Alarm geweckt zu werden, bedeute, dass die letzte Phase des Schlafes künstlich abgebrochen wird und damit auch „das wichtigste Reparations- und Regenerationsprogramm des Organismus, bevor es seine Aufgabe erfüllt hat“. 

Beim Snoozen erfolgt diese Unterbrechung sogar oft mehrfach. Das kann den Körper verwirren, denn schläfst du anschließend wieder ein, schüttet er Hormone aus, die die Tiefschlafphase einläuten. Doch bevor du diese erreichst, klingelt der Wecker erneut. 

Statt des Snoozens empfiehlt Hans-Günter Weeß daher, den Wecker lieber auf die spätmöglichste Weckzeit zu stellen und dann sofort aufzustehen, um die letzte Phase des Schlafes möglichst nicht zu unterbrechen. Wem es trotzdem schwerfällt, aus dem Bett zu kommen, solle sich austricksen und den Wecker einige Meter vom Bett entfernt aufstellen. So sei man gezwungen, aufzustehen und ihn auszuschalten. Mithilfe von Frühsport und wechselwarmen Duschen könne man anschließend den Kreislauf aktivieren, um wach zu werden.