Ressourcen für die psychische Gesundheit sind in jeder Lebensphase von entscheidender Bedeutung, auch im späten Erwachsenenalter. Laut dem US-Gesundheitsministerium sind „andauernde Gedanken und Erinnerungen, die einem nicht aus dem Kopf gehen“, ein Frühwarnzeichen für psychische Gesundheitsprobleme. Bei Erwachsenen über 55 können sich wiederholende negative Gedanken auch das Risiko für Demenz und Alzheimer erhöhen, so eine aktuelle Studie.
Die Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Alzheimer's &Dementia , wurde von einem Forscherteam des University College London geleitet. Nach der Analyse von 360 Teilnehmern über 55 Jahren fanden sie heraus, dass repetitives negatives Denken (RNT) mit kognitivem Verfall verbunden war.
Was ist die Verbindung?
Frühere Studien haben Depressionen und Angstzustände im späteren Leben mit einem höheren Demenzrisiko in Verbindung gebracht. „Hier fanden wir heraus, dass bestimmte Denkmuster, die mit Depressionen und Angstzuständen verbunden sind, ein Grund dafür sein könnten, warum Menschen mit diesen Störungen eher Demenz entwickeln“, sagt die Hauptautorin Natalie Marchant, Ph.D., in einer Pressemitteilung.
Um die Rolle dieser Denkmuster zu analysieren, untersuchten die Forscher die kognitive Funktion, das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Sprache der Teilnehmer sowohl durch Fragebögen als auch durch Gehirnscans.
Die Umfragen ergaben, dass Erwachsene mit höherem RNT im Laufe von vier Jahren einen stärkeren kognitiven Rückgang und ein schlechteres Gedächtnis erlebten. Ihre Gehirnscans zeigten auch eine höhere Präsenz von Tau und Amyloid – zwei Proteine, die die Alzheimer-Krankheit verursachen, wenn sie sich aufbauen.
Kannst du es verhindern?
Derzeit gibt es keine Behandlung für Alzheimer oder Demenz. Forscher sagen jedoch, dass Ressourcen für die psychische Gesundheit wie Achtsamkeit, Meditation und Therapie untersucht werden sollten, um festzustellen, ob sie das Risiko eines kognitiven Verfalls verringern könnten.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass diese Studie einige Einschränkungen hatte. Viele Teilnehmer hatten bereits ein höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Um zu überprüfen, ob die Verbindung konsistent ist, müssen die Forscher die allgemeine Bevölkerung betrachten. Weitere Forschung muss durchgeführt werden, um wirksame Interventionen zu identifizieren.
„Sich um seine psychische Gesundheit zu kümmern, ist wichtig und sollte eine große Priorität für die öffentliche Gesundheit sein, da es nicht nur kurzfristig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen wichtig ist“, sagt Co-Autor Gael Chetelat, Ph.D., „Aber es könnte sich auch auf Ihr eventuelles Demenzrisiko auswirken.“