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Bambussprossen: Nährstoffe und Anwendung in der Küche

Bambussprossen sind eine beliebte Beilage in vielen asiatischen Gerichten. Wir zeigen dir, welche Nährstoffe in ihnen stecken und wie gesund bzw. nachhaltig sie wirklich sind.

Bei Bambussprossen handelt es sich um die jungen Triebe der Bambuspflanze. Dieses bekannte Süßgras-Gewächs wächst auf jedem Kontinent, am meisten in China. Das spargelartige Stangengemüse ist besonders zart. Die harte „Blattschale“, die es umgibt, lässt sich leicht entfernen. Bambussprossen wachsen ganzjährig und werden in Frühlingssprossen und Wintersprossen eingeteilt.

Bambussprossen in der Küche: So bereitest du sie zu

Bambussprossen sind aus kaum einer asiatischen Küche wegzudenken: In China, Japan und südostasiatischen Ländern werden sie vermehrt eingesetzt. Sie schmecken nicht sehr intensiv, weshalb viele Menschen sie für ein eher fades Gemüse halten. Viele schätzen jedoch die knackige Konsistenz der Sprossen und ihre besondere Frische. So lassen sie sich sehr leicht gut würzen und verschiedenen Wok-Gerichten und Salaten beifügen.

Achtung: Bambussprossen solltest du niemals roh verzehren, da sie eine giftige Blausäureverbindung (Taxiphyllin) enthalten. Deshalb werden sie auch meist eingelegt verkauft und weiterverarbeitet. Frische Bambussprossen solltest du vor dem Verzehr immer garen, damit die giftige Verbindung größtenteils zerstört wird. Trotzdem sollten Kinder sicherheitshalber nur geringe Mengen davon verzehren.

So bereitest du frische Bambussprossen zu:

  1. Frische Bambussprossen solltest du erst einmal schälen und in einem Topf zum Kochen bringen.
  2. Wechsle dann den Topf und das Wasser, da es Rückstände der Blausäure beinhalten könnte.
  3. Köchle die Sprossen nun bis zu zwei Stunden, bis sie so weich sind, dass du mit einer Gabel hindurchstechen kannst.

Tipp: Wenn du Sprossen aus dem Glas verwendest, füge sie am besten erst am Ende dem Kochprozesses hinzu. Sie können sonst leicht verkochen und zerfallen – dann sind sie nicht mehr so knackig.

Gesunde Inhaltsstoffe: Das steckt in Bambussprossen

Bambussprossen verfügen über eine Menge an Nährstoffen:

  • Mineralien wie Selen
  • Elektrolyte wie Kalium
  • essentielle Aminosäuren
  • Antioxidantien.

Und mit nur einer geringen Menge an Fett und einem großen Anteil an Proteinen eignen sie sich prima als Sportlersnack. Verschiedene Studien geben Aufschlüsse über weitere gesundheitliche Vorteile – aber auch Nachteile.

Studien über gesundheitliche Vorteile von Bambussprossen:

  • Obwohl Bambussprossen nur über eine durchschnittliche Menge an Ballaststoffen verfügen, können sie die Verdauung fördern – darauf lässt eine Studie schließen, die die Resultate einer Bambus-Sprossen-Diät an jungen Frauen untersucht hat.
  • In einem Experiment mit Ratten konnte Bambusöl dazu beitragen, deren Cholesterinwerte zu senken und den Umfang von Fettlebern zu reduzieren.

Studien über gesundheitliche Nachteile von Bambussprossen:

  • In verschiedenen thailändischen Krankenhäusern wurden Verdauungsstörungen wie funktionelle Dyspepsie (auch bekannt unter „Reizmagen„) untersucht. Als Ursache wurden bei 50 Prozent der Patienten purinhaltige Lebensmittel wie Bambussprossen ausfindig gemacht.
  • Eventuell können sich die Sprossen auf Babies im Mutterleib auswirken: Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang mit Autismus. Denn die im Gemüse enthaltenen Thiocynate könnten dafür verantwortlich sein, dass in der Schwangerschaft nicht genug des Hormons T3 im Fötus produziert wird. Dies könne zu Fehlbildungen (gestörte neuronale Migration in der Rinde des Kleinhirns sowie fehlende multipolare Nervenzellen) führen, die bei Betroffenen identifiziert wurden.
  • In einer Studie an männlichen Ratten wurde nachgewiesen, dass ein Extrakt aus Bambussprossen deren Fruchtbarkeit reduzierte. Die Zahl sowie die Beweglichkeit der Spermien war deutlich reduziert, die Ratten wiesen auch eine geringere Libido auf.

Achtung: Bei den Studien handelt es sich um einzelne Untersuchungen. Wie aussagekräftig die Ergebnisse sind, muss erst durch weitere Studien geklärt werden. Ob die in Tier-Studien nachgewiesenen Effekte auch auf Menschen übertragbar sind, ist unklar.

Übrigens: In der traditionellen chinesischen Medizin wurden Bambussprossen lange dafür eingesetzt, die Schmerzen der Geburt zu lindern. Auch verabreichte man die Sprossen, damit sich die Plazenta nach der Geburt besser löst, um Wunden zu reinigen und Infektionen zu heilen.

Bambussprossen und ihre Nachhaltigkeit

Der Anbau von Bambus ist ausgesprochen umweltfreundlich. Laut dem Bamboo Technology Network Europe sind die Umwelt- und Sozialstandards im Hauptanbaugebiet China vergleichsweise niedrig. Da Bambus jedoch nicht industriell, sondern von Kleinbauern und per Hand angebaut wird, ist der Prozess trotzdem sehr nachhaltig.

Weil Bambus extrem schnell wächst, können jährlich große Mengen gefällt werden, ohne den Bestand zu gefährden – selbst wenn er bloß für die Sprossen geerntet wird. Wegen des schnellen Wuchses müssen Bauern nur wenige Düngemittel verwenden. Da das Riesengras-Gewächs sehr widerstandsfähig ist, werden beim Anbau außerdem weniger schädliche Pestizide verwendet.

Das einzige Manko hierbei: Lange Transportwege. Es gibt auch einen Ort in Europa, an dem Bambussprossen angebaut werden – in Genua, Italien. Nur hier sind die klimatischen Bedingungen ideal für Bambus. Doch wird der Großteil der Sprossen immer noch aus Asien importiert.

Laut dem BTN Europe will Äthiopien in den kommenden Jahren mehr Bambus anbauen, um zu verhindern, dass dich die Wüste weiter ausbreitet. Zusätzlich solle dies mehr Arbeitsplätze schaffen und Entwicklungsprojekte fördern.

Bambussprossen kaufen: Das solltest du beachten

Bei uns findest du Bambussprossen kleingeschnitten und eingelegt in jedem Supermarkt. Wenn du nach der getrockneten oder frischen Variante suchst, solltest du im Asia-Markt fündig werden – dort gibt es jedoch kaum Ware in Bio-Qualität.

Die eingelegten Sprossen aus dem Glas kannst du sofort verwenden. Bei der getrockneten Variante lohnt es sich, sie zuerst in Wasser einzuweichen.