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Indische Gewürze: Das sind die Wichtigsten für deine Küche

Unzählige indische Gewürze werden in der beliebten Landesküche kreativ und vielfältig eingesetzt. In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über indische Gewürze und ihre Verwendung.

Bunt, vielfältig und intensiv – Diese Beschreibung trifft sowohl auf Indien als auch auf die Gewürze des Landes zu. In kaum einer anderen Küche kommt so eine Fülle an Gewürzen zum Einsatz wie in der indischen.

Indische Gerichte sind intensiv und würzig – und zudem meist gesund. Viele der verwendeten Gewürze regen die Verdauung an und beugen Verdauungsproblemen vor.

Getrocknete Gewürzpulver suchst du in der indischen Küche vergebens. Um aus der vollen Intensität der Gewürze zu schöpfen, werden sie frisch verarbeitet. Mithilfe eines Mörsers werden die ganzen Körner fein gemahlen und gleich zu Beginn geröstet, damit sich die ätherischen Öle gänzlich entfalten können.

Neben einem Mörser, ist die Qualität der Gewürze ausschlaggebend. Wenn du dir ein Stück Indien in deine Küche holen möchtest, solltest du stets Gewürze in Bio-Qualität kaufen. In der biologischen Landwirtschaft werden chemische Pestizide, die Mensch und Umwelt schädigen, vermieden. Außerdem empfehlen wir dir, zu Produkten mit dem Fair-Trade-Siegel zu greifen. So profitieren auch die Arbeiter in den Erzeugungsländern von deinem Kauf.

Indische Gewürze für die Schärfe

Wenn du in einem indischen Lokal ein scharfes Gericht bestellst, solltest du dir wirklich sicher sein. Die Inder lieben scharfes Essen und wissen wie es zubereitet wird. Außerdem sind sie von den gesundheitlichen Vorteilen überzeugt:

  • Chilli: Die scharfen Schoten gibt es in etlichen Formen, Farben und Schärfegraden. In Indien gilt die India-Jwala-Chili als besonders beliebt. Wegen ihrer Form wird sie auch häufig Schlangen-Chili genannt. Bei uns ist die Sorte nur selten in gut sortierten Asia-Läden erhältlich. Du kannst aber jede beliebige Sorte verwenden und sogar deine eigenen Chilis pflanzen. Die Schoten werden meist frisch oder als Paste verarbeitet. Das enthaltene Capsaicin ist nicht nur für die Schärfe verantwortlich, sondern bringt auch einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 wirkt sich der Stoff positiv auf den menschlichen Kreislauf und den Stoffwechsel aus.
  • Pfeffer: Neben schwarzem Pfeffer wird auch Cayenne Pfeffer verwendet. Pfefferkörner finden sich in fast allen indischen Gerichten. Vor allem in Südindien ist es sogar üblich Reis mit Pfeffer zu kochen. Anders als die meisten anderen Gewürze, wird Pfeffer erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt, da er sonst an Geschmack verliert. Neben seinen entzündungshemmenden Eigenschaften, kann das enthaltene Piperin laut einer Studie des Indian Journal of Pharmacology auch bei der Gewichtsreduktion helfen.
  • Ingwer: Nicht nur bei uns  ist Ingwer mittlerweile sehr beliebt. Egal ob in Dhal, Samosas oder Currygerichten – in beinahe allen Gerichten kommt die Knolle zum Einsatz. Sie wird meist fein gehackt und im Mörser mit anderen Gewürzen zu einer Paste verarbeitet. Ingwer verleiht Gerichten neben der Schärfe auch eine angenehme Frische. Der Wirkstoff Gingerol wirkt zudem anti-oxidativ und entzündungshemmend.

Indische Gewürze für deine Verdauung und Gesundheit

Viele Speisen aus der traditionellen indischen Küche sind von der ayurvedischen Gesundheitslehre inspiriert. Das ist wohl auch der Grund, warum sich so viele Heilpflanzen unter den indischen Gewürzen befinden:

  • Kurkuma: Die Wurzel soll angeblich das meist verwendete Gewürz Indiens sein. Sie wird nicht nur in herzhaften Speisen wie Gemüsecurrys, Fisch- und Fleischgerichten oder Chutneys verwendet, sondern kommt auch häufig in Süßspeisen zum Einsatz. Auch im typischen indischen Gewürzreis darf Kurkuma nicht fehlen. Kurkuma sorgt für einen würzig-erdigen Geschmack und verleiht den Speisen eine intensive Farbe. Die Uniklinik Freiburg hat sich umfassend mit den gesundheitlichen Vorteilen von Kurkuma beschäftigt. Die Knolle hilft bei unterschiedlichsten Verdauungsproblemen und wirkt Zivilisationskrankheiten entgegen.
  • Kreuzkümmel: Auch Cumin genannt, zählt zu den wärmenden Gewürzen in der ayurvedischen Lehre und ist deshalb eine wichtige Komponente vieler indischer Gerichte und Gewürzmischungen. Die Samen werden vor der Anwendung im Mörser zerstoßen und kurz geröstet. Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 regt Kreuzkümmel die Verdauung an und beugt so Problemen wie Blähungen oder Verstopfungen vor.
  • Fenchelsamen: Genau wie Kreuzkümmel, solltest du die ganzen Samen erst unmittelbar vor der Verwendung zerstoßen, damit sie ihr volles Aroma entfalten können. Die Samen verleihen deftigen Gerichten eine milde, süßliche Note und helfen bei Magenproblemen. Häufig wird in Indien eine Mischung aus Fenchelsamen, Kreuzkümmel, Anis und Zuckerperlen gereicht. Einen Teelöffel davon zu zerkauen, soll die Verdauung zusätzlich anregen.

Weihnachten im indischen Gewürzregal

Die folgenden Gewürze sind in unseren Breiten eher aus der Weihnachtszeit bekannt. Doch in Indien finden sie sich in unzähligen alltäglichen Masalas, das indische Wort für Gewürzmischung.

  • Zimt: In Indien wird Zimt sowohl für süße als auch für herzhafte Speisen oder Tee verwendet. Die süße Baum-Rinde ist ein wichtiger Bestandteil von Garam Masala sowie für Chai Masala. Neben dem süßem Aroma mit der dezenten Schärfe, ist Zimt auch gesund. Der Konsum von Zimt soll den Blutzucker- sowie den Cholesterinspiegel regulieren und sogar beim Abnehmen helfen.
  • Kardamom: Die süßen Kapseln sind aus der indischen Küche nicht wegzudenken. Obwohl Kardamom zu den teuersten Gewürzen der Welt zählt, findet man die Kapseln in unzähligen Speisen. Auch für Gewürzreis oder Tee ist Kardamom sehr beliebt. Das Gewürz ist zudem reich an Mineralstoffen wie Eisen und Mangan und wird in der ayurvedischen Lehre bei Verdauungsproblemen eingesetzt.
  • Nelken: Die getrockneten Blütenknospen haben ein intensives Aroma und werden deshalb häufig mit anderen Gewürzen kombiniert. In Gewürzreis werden sie im Ganzen mitgekocht, während sie sonst meist vorher zermahlen werden. Nelken sind reich an Antioxidantien und gelten durch ihre antibakterielle Wirkung als natürliches Antibiotikum.
  • Sternanis: Sternanis wird ebenfalls mit dem Mörser zermahlen oder für Tee im Ganzen verwendet. Das Gewürz soll vor allem helfen besonders reichhaltige und scharfe Speisen zu verdauen. Neben Tee und Süßspeisen, wird es vor allem für Fleischgerichte verwendet.

Weitere beliebte Gewürze aus der indischen Küche

Viele Gewürze aus der indischen Küche, werden auch in Deutschland verwendet und sind daher leicht erhältlich. Doch vor allem die exotischeren Gewürze findest du nur in gut sortierten Asia-Shops oder im Internet.

  • Amchoor: Das hellgelbe Pulver wird aus getrockneten unreifen Mangos gewonnen. Es verleiht Speisen eine süßlich-saure Note. Das Pulver ist nur selten in Deutschland erhältlich. Alternativ kannst du etwas Limettensaft verweden.
  • Bockshornklee: Bei uns ist das indische Gewürz noch eher unbekannt. Dabei wird dir der Geschmack mit Sicherheit bekannt vorkommen, da Bockhornklee einen festen Bestandteil der meisten Currypulver-Mischungen darstellt.
  • Koriandersamen: In vielen asiatischen Ländern wird vor allem frischer Koriander verwendet, während sich in Indien hauptsächlich die getrockneten Samen großer Beliebtheit erfreuen. Besonders häufig werden Koriandersamen mit Kreuzkümmel kombiniert.
  • Muskatnuss: Muskat wird häufig verwendet um Süßspeisen zu verfeinern. Aber auch deiner goldenen Milch kann das nussige Aroma das gewisse Etwas verleihen. Zudem ist es ein fester Bestandteil vieler Gewürzmischungen, wie Garam Masala.
  • Senfsamen: In der indischen Küche werden sowohl schwarze als auch gelbe Senfsamen verwendet. Die dunklen Samen werden häufig im Ganzen zu Beginn mit den anderen Gewürzen geröstet und verleihen dem Gericht eine spannende Textur. Während die hellen meist zermahlen werden und in nahezu allen indischen Gerichten vorkommen. Ihre geschmackliche Bandbreite reicht von nussig-mild bis intensiv scharf.
  • Tamarinde: Die Frucht des Tamarindenbaums wird auch indische Dattel genannt. Sie wird häufig zu einer Paste verarbeitet und kommt in Süßspeisen oder in Chutneys zum Einsatz. Der Geschmack ist süßlich, bringt aber gleichzeitig eine Umami-Note in dein Gericht.