Grapefruit gilt als gesund, da sie viele Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe enthält. Allerdings kann Grapefruit auch gefährlich sein – vor allem in Kombination mit bestimmten Medikamenten.
Grapefruits sind wie alle Zitrusfrüchte wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts sehr gesund. Die Grapefruit hat davon besonders viel zu bieten und liefert darüber hinaus noch viele weitere wichtige Nährstoffe. Deshalb gilt die Frucht auch als Königin der Zitrusfrüchte. Allerdings können frische Grapefruit und Grapefruitsaft auch zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko werden. Wir erklären dir, was die Grapefruit so gesund macht und worauf du beim Essen unbedingt achten solltest.
Grapefruit ist gesund – dank dieser Inhaltsstoffe
Grapefruit hat einen besonders hohen Gehalt an Vitamin C. Die sogenannte Ascorbinsäure ist unter anderem wichtig für das Immunsystem und den Aufbau des Bindegewebes. Drei Grapefruits decken laut Apotheken-Umschau bereits den täglichen Vitamin-C-Bedarf.
Daneben liefert Grapefruit auch Folsäure (Vitamin B9), die Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin und einige weitere B-Vitamine in kleineren Mengen. Außerdem stecken in der Zitrusfrucht auch die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphat. Kalorien und Fett hat die wässrige Frucht fast gar nicht – dafür aber viel vom Ballaststoff Pektin.
Auch die vielen sekundären Pflanzenstoffe machen die Grapefruit so gesund: Carotinoide wirken antioxidativ, immunstärkend und entzündungshemmend. Sie sollen zudem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, altersbedingte Augenerkrankungen und eventuell sogar Krebs senken können, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet.
Nicht gesund: Grapefruit in Wechselwirkung mit Medikamenten
In Grapefruits steckt auch der sekundäre Pflanzenstoff Naringin. Dieser kann laut der Apotheken-Umschau zu gefährlichen Wechselwirkungen mit zahlreichen Medikamenten führen. Deshalb haben Grapefruits und Grapefruitsaft in Vergangenheit auch für viele alarmierende Schlagzeilen gesorgt.
Ein Forscherteam an der kanadischen University of Western Ontario hat Wechselwirkungen mit Grapefruits und Medikamenten untersucht und die Ergebnisse in einer Übersichtsarbeit im Canadian Medical Association Journal veröffentlicht:
- Grapefruits und Grapefruitsaft beeinflussen die Wirkung von 85 Medikamenten.
- Zu ernsthaften Nebenwirkungen kann es bei etwa der Hälfte der Medikamente kommen. So wurden etwa Magenblutungen, Nieren- oder Herzschäden und sogar Todesfälle beobachtet.
- Wirkungsweise: Grapefruits hemmen das körpereigene Enzym CYP3A4. Dieses kommt vor allem in der Leber und der Darmwand vor und ist für den Abbau vieler Arzneistoffe zuständig. Indem das Enzym gehemmt wird, werden die Arzneistoffe weniger schnell abgebaut. So wirken viele Medikamente stärker, manche auch schwächer.
- Zu den betroffenen Arzneimitteln zählen unter anderem blutdrucksenkende Medikamente, Herztabletten, Schlafmittel und Potenzmittel.
- Dabei kann schon eine einzelne Grapefruit oder ein Glas Grapefruitsaft erhebliche Wechselwirkungen bedingen. Selbst mit einem Abstand von 24 Stunden können Grapefruits die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen.
Grapefruits können beispielsweise in Kombination mit Cholesterinsenkern zu Schmerzen und Muskelschwäche, mit Herztabletten zu Herzrasen, Schwindel und Atemnot oder mit wassertreibenden Mitteln zu hohem Wasserverlust und Austrocknung führen, so der BR.
Außerdem können Grapefruits auch mit der Anti-Baby-Pille wechselwirken. Demnach verliere die Pille zwar nicht ihre Wirkung, könne aber zu Nebenwirkungen wie Brustspannen sowie einem erhöhten Risiko für Thrombosen führen. Auch das neuseeländische Gesundheitsministerium weist auf seiner Webseite auf die Wechselwirkung mit der Anti-Baby-Pille hin.
Grapefruits gesund essen: Verzehrempfehlung
Die Wissenschaftler aus der genannten Studie raten aufgrund der Ergebnisse dazu, Grapefruits und Grapefruitsaft überhaupt nicht zu konsumieren, wenn du Medikamente zu dir nimmst. Die genaue Liste der betroffenen Arzneimittel kannst du auch auf der Webseite des britischen National Health Service abrufen.
Außerdem weisen die Forscher daraufhin, dass noch Forschungsbedarf zu Wechselwirkungen mit Medikamenten besteht. Es ist gut möglich, dass in Zukunft noch weitere Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt werden. Deshalb gilt vorsichtshalber: Wenn du verschreibungspflichtige Medikamente zu dir nimmst, solltest du den Verzehr von Grapefruits minimieren beziehungsweise mit deinem Arzt absprechen.
Übrigens steckt der „gefährliche“ Pflanzenstoff Naringin auch in Pampelmusen und die oft für Marmeladen genutzten Bitter- oder Sevilla-Orangen. Für diese Obstsorten gelten dieselben Verzehrempfehlungen. Orangen und Orangensaft sind aber unbedenklich, wie auch Apfelsaft, so der BR.
Wenn du keine Medikamente einnimmst, brauchst du dir keine Sorgen um ungewünschte Nebenwirkungen machen: Dann kannst du die gesunde Grapefruit und selbst gepressten Grapefruitsaft genießen und von den guten Inhaltsstoffen profitieren.