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Kokoschips: Wie gesund und nachhaltig sie wirklich sind

Kokoschips gelten als gesunder und sättigender Snack für zwischendurch. Wie sich die tropische Frucht tatsächlich auf deinen Körper auswirkt und welche ökologischen Effekte Kokoschips haben, erfährst du hier.

Kokoschips: Hinweise zu Kauf und Verwendung

Kokoschips kannst du nicht nur pur kaufen und snacken, oft findest du sie auch als Bestandteil von Müsli- und Nussmischungen oder Riegeln. Zudem sind sie eine beliebte Zutat für Joghurt- und Quarkspeisen, Smoothies und Smoothie-Bowls oder cremige Desserts.

Du kannst die Chips auch als Backzutat für Kekse, Muffins und andere Nachspeisen verwenden. Für Suppen, Currys und andere Wokgerichte mit Kokosmilch eignen sie sich als dekoratives Topping. Beim Kauf solltest du möglichst auf Kokoschips in Bio-Qualität zurückgreifen. So unterstützt du eine nachhaltige Landwirtschaft, die ohne umwelt- und gesundheitsschädliche Pestizide arbeitet.

Achte auch darauf, dass die Kokoschips kein Schwefeldioxid (E 220)enthalten. Dies ist ein Konservierungsmittel, von dem keine Gefahr ausgeht, solange dabei die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Bei einigen Erkrankungen wie Asthma ist jedoch Vorsicht geboten. Zudem zerstört Schwefeldioxid das Vitamin B1. Deshalb ist es verboten, bestimmte Vitamin-B1-haltige Produkte zu schwefeln.

Einige Kokoschips enthalten zusätzlich Zuckersirup oder andere Süßungsmittel. Möchtest du das vermeiden, solltest du dir vorher die Zutatenliste anschauen.

Das sind die Nährwerte von Kokoschips

Im Vergleich zu anderen Nüssen sind Kokoschips relativ kalorienhaltig: Die Kokoschips von Rapunzel enthalten pro 100 Gramm etwa 700 Kilokalorien. Dabei bestehen sie je zu etwa sieben Prozent aus Kohlenhydraten und Eiweiß und zu etwa 14 Prozent aus Ballaststoffen.

Fast der gesamte Rest besteht aus Fett. Dies macht also etwa zwei Drittel aus. Zu einem überwiegenden Großteil bestehen Kokoschips dabei aus gesättigten Fettsäuren. So enthalten sie pro 100 Gramm 64,4 Gramm der eher ungünstigen Fette. Gesättigte Fettsäuren spielen für unseren Körper bis zu einer gewissen Menge aber auch eine bedeutende Rolle: So sind sie zum Beispiel essentiell für den Schutz unserer Organe und den Hormon- und Immunstoffwechsel.

Gleichzeitig treiben sie jedoch auch den LDL-Cholesterinwert in die Höhe. Dies erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten gesättigte Fettsäuren deshalb nicht mehr als sieben bis zehn Prozent der Gesamtenergiebilanz ausmachen. Häufig wird dieser Wert jedoch überschritten. Deshalb solltest du auch Kokosprodukte nur in Maßen zu dir nehmen.

Im Vergleich zu Nüssen und Samen sind Kokoschips zudem ärmer an Mikronährstoffen. Nur Kalium und Eisen enthalten sie in nennenswerten Mengen. Andere Mineralstoffe oder Vitamine sind nur in geringem Maße enthalten.

Kokoschips selber machen: So gehts

Wenn du Kokoschips selbst aus frischem Kokosnussfruchtfleisch herstellen möchtest, kannst du folgende Schritte befolgen:

  1. Zunächst schneidest du das Fruchtfleisch am besten mit einem Gemüseschäler in möglichst feine Streifen.
  2. Lege die Streifen auf einen Ofenrost oder ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
  3. Optional kannst du sie mit etwas Salz oder einem Süßungsmittel deiner Wahl verfeinern.
  4. Die Kokosstreifen kommen nun bei 180 Grad Celsius Umluft für etwa sieben bis zehn Minuten in den Backofen. Wenn sie am Rand bereits etwas gebräunt sind, kannst du sie herausnehmen und abkühlen lassen.

Wie nachhaltig sind Kokoschips?

Kokospalmen wachsen ausschließlich in tropischen Regionen. Zu den größten Kokosnussproduzenten gehören deshalb vor allem die Philippinen, Indonesen und Indien. Kokosnüsse müssen also lange Transportwege bis nach Deutschland zurücklegen. Dementsprechend schlecht fällt ihre Ökobilanz aus.

Hinzu kommt, dass es in der Regel sehr schwer ist, die Handelskette von Kokoschips zurückzuverfolgen. So ist bei den meisten Kokosprodukten unklar, unter welchen Arbeitsbedingungen und zu welchem Lohn Landwirt*innen in den Ursprungsländern die Früchte anbauen und ernten mussten.

Deshalb solltest du möglichst auf Fair-Trade-zertifizierte Kokoschips zurückgreifen. Je nach Art des Siegels wird dabei unter anderem auf geregelte Arbeitszeiten, einen fairen Lohn, demokratische Unternehmensstrukturen und transparente Handelswege geachtet.

Ein weiteres Problem ist, dass Kokospalmen langsam wachsen und nicht sehr ertragreich sind. Wenn die Nachfrage nach Kokosprodukten steigt, erzeugt dies Druck in den Erzeugerländern. Um den Ertrag zu beschleunigen, greifen Landwirt*innen dann eventuell mehr und mehr auf schädliche Monokulturen und synthetische Pestizide und Düngemittel zurück. Dies wird insbesondere durch die steigende Nachfrage nach kostengünstigem Kokosöl gefördert. Mehr zu diesem Thema erfährst du in diesem Artikel: Kokosnuss: Wundermittel oder Umweltproblem?