Der Kreuzdorn eignet sich hervorragend für einen Naturgarten, da seine Blüten vielen heimischen Tieren Nahrung bieten. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du das Gehölz pflanzen kannst und welche medizinische Wirkung seine Beeren haben.
Der Echte Kreuzdorn ist ein heimisches Gewächs, das als wertvoller Lebensraum für Vögel und Insekten eine besondere Bedeutung für die Erhaltung der Artenvielfalt hat. In Form von dichten Hecken und Gebüschen findest du ihn vor allem in Auenwäldern, lichten Wäldern und an Waldrändern. Von den Blüten und Blättern des Kreuzdorns ernähren sich Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Insekten. Seinen deutschen Namen bekommt der Kreuzdorn von seinen Dornen, die am Ende der Kurztriebe sitzen und sich kreuzförmig mit den Zweigen überlagern. Das sommergrüne Gehölz trägt ab September etwa erbsengroße schwarze Steinfrüchte, die gerne von Vögeln gefressen werden. Für den Menschen sind die rohen Früchte giftig, in getrockneter Form kennt die Volksmedizin sie als starkes natürliches Abführmittel.
Kreuzdorn pflanzen: So machst du es richtig
Als ökologisch wertvolle Gehölzart wertet der Kreuzdorn jeden Naturgarten auf. Mit seinen dichten Ästen bietet er Vögeln und anderen Tieren in deinem Garten einen sicheren Rückzugsort. Du kannst den robusten Strauch in Alleinstellung pflanzen oder ihn zusammen mit Heckenkirsche, Hundsrose oder Hartriegel zu einer Wildgehölzhecke heranziehen. Bevor du Kreuzdorn anpflanzt, solltest du die folgenden Hinweise beachten:
- Standort: Am besten gedeiht der Kreuzdorn an einem sonnigen Platz im Garten. Aber auch im Halbschatten kannst du das robuste Gehölz erfolgreich anpflanzen. Pralle Sonne und Wind machen dem Kreuzdorn nichts aus. An zu schattigen Standorten bilden sich seine Blätter etwas größer aus.
- Boden: In freier Natur wächst Kreuzdorn auf steinigen Lehm– und Kiesböden. Im Garten liebt er gut durchlässige Böden mit einem hohen Kalkgehalt. Auch leicht feuchte Böden sind für ihn kein Problem – nur dauerhaft nasse Wurzeln können dazu führen, dass der Strauch eingeht.
- Pflanzzeitpunkt: Junge Kreuzdornpflanzen bekommst du im gut sortierten Gartenfachhandel. Dort werden sie in der Regel im Pflanzcontainer oder als Ballenware angeboten. Als Topfware kannst du den Kreuzdorn theoretisch das ganze Jahr über pflanzen, solange kein Bodenfrost herrscht. Kaufst du das Gehölz als Wurzelballen, solltest du diesen am besten im Frühling oder Herbst in die Erde setzen.
Kreuzdorn richtig pflanzen:
- Tauche zuerst den Wurzelballen des Kreuzdorns in einen Eimer Wasser. Sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen, ist die Jungpflanze ausreichend gewässert.
- Grabe im Abstand von etwa zwei Metern mehrere Pflanzlöcher, wenn du den Kreuzdorn als Hecke pflanzen willst. Achte dabei darauf, dass die Löcher mindestens so breit und tief wie der Wurzelballen sind.
- Setze die Jungpflanzen in die Löcher. Achte bei Ballenware darauf, dass beim Anheben der Pflanze keine Erde herabrieselt. Knote das Ballentuch oben auf, damit es das Wachstum des Kreuzdorns nicht behindert und später besser verrotten kann.
- Mische die ausgehobene Erde mit etwas Kompost an und fülle das Gemisch wieder zurück in das Loch.
- Drücke die oberste Erdschicht fest und gieße den Kreuzdorn zum Schluss großzügig an.
Übrigens: Der Kreuzdorn hat sehr kräftige, tiefgreifende Wurzeln mit vielen Ausläufern. Deshalb kannst du mit ihm gut Böschungen und Hänge befestigen.
Die richtige Pflege für den Kreuzdorn
Am passenden Standort und mit der richtigen Pflege kann der Kreuzdorn bis zu sechs Meter hoch wachsen. So wie die meisten Wildgehölze ist Kreuzdorn glücklicherweise relativ anspruchslos und passt deshalb gut in einen pflegeleichten Garten. Mit den folgenden Pflegetipps wächst das Gehölz besonders kräftig:
- Gießen: Den Kreuzdorn musst du nur selten gießen, da er es am liebsten nur mäßig feucht hat. Überprüfe deshalb immer zuerst, ob die oberste Erdschicht angetrocknet ist, bevor du das Gehölz gießt. Da Kreuzdorn empfindlich auf Kalk reagiert, solltest du ihn mit abgestandenem Leitungswasser oder Regenwasser aus der Tonne gießen. Im Winter solltest du den Strauch noch sparsamer gießen und nur darauf achten, dass die Erde nicht komplett austrocknet.
- Düngen: Kreuzdorn kommt theoretisch gut ohne zusätzlichen Dünger aus, wenn du direkt beim Einpflanzen etwas Kompost unter die Erde mischst.
- Schneiden: Einen Formschnitt benötigen Kreuzdorngehölze in der Regel nicht. Kaputte oder abgestorbene Zweige kannst du aber jederzeit entfernen. Beachte jedoch, dass der Kreuzdorn mit zunehmendem Alter Schnittmaßnahmen immer schlechter verkraftet und anschließend nicht mehr so stark austreibt.
Kreuzdorn: Heimische Pflanze mit stark abführender Wirkung
Im Volksmund ist Kreuzdorn wegen der abführenden Wirkung seiner Früchte auch als Purgier-Kreuzdorn bekannt. Getrocknet wurden die Früchte früher als Abführmittel und zur Blutreinigung genutzt. Die medizinische Fachzeitschrift PTAheute rät aber davon ab, die Beeren so zu verwenden, weil sich ihre Wirkung nur schwer regulieren lässt. Kleinere Mengen können bereits schmerzhafte Nebenwirkungen wie Erbrechen, Magenkrämpfe und Durchfall auslösen. Diese starke Reaktion wird von in den Früchten enthaltenen Anthrachinonglykosiden hervorgerufen. Diese Stoffe hemmen im Darm die Aufnahme von Wasser und sorgen gleichzeitig dafür, dass mehr Wasser in den Darmtrakt einströmt. Auf diese Weise nimmt der Druck im Darm zu.