Wassermelonen erfrischen nicht nur an heißen Sommertagen, sondern sind auch sehr gesund. In Sachen Nachhaltigkeit sieht es mit der Wassermelone allerdings nicht so rosig aus.
Wassermelone: Die gesündesten Nährstoffe
Reichlich Wasser und sonst nichts? Der Name „Wassermelone“ führt zu einem kleinen Trugschluß. Zwar stimmt es, dass Wassermelonen zu einem Großteil aus Wasser bestehen – nämlich bis zu 95 Prozent. Doch das bedeutet nicht, dass die Früchte nährstofftechnisch nichts zu bieten hätten. Im Gegenteil, die Wassermelone ist ein sehr gesunder Snack, der auch einige wichtige Nährstoffe wie Mineralien und Vitamine enthält.
Diese wichtigen Nährstoffe machen Wassermelonen gesund:
- Lycopin: Bei diesem sekundären Pflanzenstoff handelt es sich um ein Antioxidans, welches das Immunsystem unterstützt. Als solches zerstört Lycopin freie Radikale, die Krebs verursachen können. Auch kann er verhindern, dass sich Zellen unnatürlich verändern. Wassermelonen enthalten mit 4532 Mikrogramm pro 100 Gramm eine ganze Menge Lycopin. Andere Früchte wie Ananas und Apfel enthalten diesen Stoff beispielsweise überhaupt nicht. Je reifer die Wassermelone, desto mehr Lycopin ist enthalten.
- Vitamin A: Vitamin A steckt in Form von Carotinoiden in der Wassermelone. Carotinoide sind die Pigmente, die für die gelbe, rote oder dunkelgrüne Farbe von Lebensmitteln verantwortlich sind. Vitamin A ist dafür wichtig, dass die Augen gesund bleiben, die Haut sich erneuert und Haare wachsen können. Auf 100 Gramm Wassermelone kommen 245 Mikrogramm Beta-Carotin. Der Apfel kann da mit seinen 27 Mikrogramm Beta-Carotin pro 100 Gramm Frucht nicht mithalten.
- Citrullin: Nicht nur im roten Fruchtfleisch stecken Nährstoffe, sondern auch im weißen Fleisch unter der Schale. Dieses gilt als Quelle für die Aminosäure Citrullin. Im Körper wird Citrullin in die Aminosäure Arginin umgewandelt, welche dafür sorgt, dass sich die Blutgefäße weiten und der Blutfluss erleichtert wird. Das kommt der Herz- und Gefäßgesundheit zugute. US-Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Arginin auch eine potenzsteigernde Wirkung hat. Wassermelonen sind eine der reichhaltigsten Citrullin-Quellen.
- Kalium: Kalium ist wichtig, um Reize, die Muskeln und Herz aussenden, zu übertragen. Außerdem ist der Mineralstoff daran beteiligt, das Zellwachstum den Blutdruck und das Säuren-Basen-Gleichgewicht zu regulieren. Kalium beeinflusst auch die Freisetzung bestimmter Hormone (z.B. Insulin) und ist wichtig für die Kohlenhydratverwertung und Eiweißsynthese. Auf 100 Gramm Wassermelone kommen 112 Milligramm Kalium, was im vergleich eher wenig ist. Auch 100 Gramm Apfel haben einen ähnlichen Kaliumgehalt.
Vorsicht: Wer einen sehr empfindlichen Magen hat, sollte Wassermelone in nicht zu großen Mengen genießen. Denn das Fruchtfleisch enthält Bitterstoffe, die eventuell zu Magenbeschwerden führen könnten. Andererseits sind Bitterstoffe aber auch sehr gesund.
Mehr als nur Wasser: Nährwerte der Wassermelone
Weil sie so viel Wasser enthalten, gelten Wassermelonen als besonders figurfreundlich. Das sind die Nährwerte von 100 Gramm Wassermelone:
- Kalorien: 31
- Protein: 0,5 Gramm
- Fett: 0,3 Gramm
- Kohlenhydrate: 6,3 Gramm
Trotz ihrer Süße enthält die Wassermelone relativ wenig Zucker, nämlich etwa 6 Gramm. Im Vergleich dazu verzeichnen Bananen mit 17 Gramm Zucker auf 100 Gramm Frucht einen sehr hohen Zuckergehalt.
Bitte nicht wegschmeißen: Wassermelonenschale und -kerne
Auch die unscheinbaren Bestandteile der Wassermelone sind gesund:
- Schale: Die Schale der Wassermelone ist essbar und enthält viele Ballaststoffe, die für ein angenehmes Sättigungsgefühl sorgen. Außerdem stecken Aminosäuren darin, die den Körper beim Muskelaufbau unterstützen, sowie einige Vitamine. Du kannst die Schale einfach knabbern, oder reiben und zum Salat dazu geben, sauer einlegen, oder zu Smoothies verarbeiten. Wenn du die Schale mitessen möchtest, solltest du auf Wassermelonen aus kontrolliert biologischem Anbau zurückgreifen.
- Kerne: In den Kernen stecken die Vitamine A, B und C, sowie ungesättigte Fettsäuren und Eisen, Magnesium und Kalzium. Du kannst sie natürlich einfach mitessen oder zuerst trocknen und dann mahlen und als Pulver in Smoothies oder Joghurt rühren. Gerötet ergeben die Kerne ein knackiges Topping für den Salat.
Nicht so grün wie ihre Schale: Nachhaltigkeitsprobleme der Wassermelone
Transport:
Wassermelonen sind gesund, frisch und lecker. Kein Wunder, dass viele sie das ganze Jahr über genießen wollen. Doch bei dem Kürbisgewächs handelt es sich um ein saisonales Produkt.
In den Sommermonaten stammt die Wassermelone beispielsweise aus der relativ nahen Türkei. Um aber der ganzjährigen Nachfrage gerecht zu werden, beziehen die Supermärkte das Obst außerhalb der Saison aus weit entfernteren Regionen wie Südamerika. Die weiten Transportwege werden mit Schiffen oder Flugzeugen zurückgelegt, die klimaschädliche Schadstoffe ausstoßen.
Pestizide:
Im Supermarkt machen natürlich die dicksten Wassermelonen-Exemplare am meisten her. Doch je größer, desto besser? Nicht unbedingt. Damit Wassermelonen besonders gut und schnell wachsen, kommt beim Anbau häufig die chemische Verbindung Forchlorfenuron als Wachstumsregulator zum Einsatz. Das Pestizid wird besonders in China eingesetzt, von wo die meisten Wassermelonen in Deutschland stammen. Pestizide sind nicht nur umweltschädlich, sondern stehen auch im Verdacht, gesundheitsschädlich zu wirken.
Wasser:
Wassermelonen brauchen im Anbau viel Wasser. In sehr trockenen Gebieten wie in Marokko hat der intensive Wassermelonen-Anbau dazu geführt, dass das Grundwasser knapp wurde. Das gefährdet die Versorgung der Einheimischen.
Wir raten daher, Wassermelonen sehr bewusst zu konsumieren. Kaufe die gesunden Früchte saisonal und aus Bio-Anbau – damit sie ungespritzt sind. Wenn du gerne viel Wassermelone isst, hast du auch die Möglichkeit, Melonen selber anzubauen.