Die Bräune aus dem Kosmetikregal durch Selbstbräuner ist oft problematisch für die Haut. Viele Produkte enthalten kritische Inhaltsstoffe. Mehr dazu sowie Alternativen erfährst du hier.
Selbstbräuner enthalten versteckt Formaldehyd
Selbstbräuner versprechen Urlaubsbräune, ohne dafür lange in der Sonne zu brutzeln. Du setzt deine Haut nicht den Gefahren durch UV-Strahlen aus, etwa Sonnenbrand, brüchige Haut oder gar Hautkrebs. Doch ganz so harmlos für die Haut sind auch Selbstbräuner nicht.
- Für die braune Hautfarbe ist meist der Wirkstoff Dihydroxyaceton, kurz DHA verantwortlich.
- Er reagiert mit der obersten Hornschicht der Haut und färbt sie dabei braun.
- Bei dieser chemischen Reaktion von DHA mit den Eiweißbausteinen der Hautzellen entsteht in sehr geringen Mengen auch Formaldehyd.
Formaldehyd in Kosmetikprodukten wird kritisch gesehen. Früher verwendeten Hersteller es häufig als Konservierungsmittel.
- Das Bundesinstitut für Risikobewertung erlaubt für Pflegeprodukte nur noch einen Anteil von 0,2 Prozent.
- Formaldehyd ist für viele der Kontaktallergien bei Kosmetikartikeln verantwortlich.
- In der Atemluft ist Formaldehyd schon als krebserregend eingestuft. Das Bundesinstitut für Risikobewertung bezieht sich dabei auf eine Neubewertung von 2004.
Das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersuchte Selbstbräuner auf gesundheitliche Risiken durch DHA und Formaldehyd. Die Werte der untersuchten Produkte lagen im zulässigen Bereich. Sie enthielten meist zwischen drei bis fünf Prozent DHA, sowie zwischen 0,003 und 0,061 Prozent Formaldehyd. Trotzdem solltest du dir gut überlegen, ob du dir solche Inhaltsstoffe auf die Haut schmieren möchtest.
Was Hersteller nicht sagen
DHA zählt zu den sogenannten „Formaldehydabspaltern“. Damit ist es für dich als Verbraucher:in schwer festzustellen, ob ein Pflegeprodukt versteckt Formaldehyd enthält.
- Laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit sind Hersteller erst ab einem Formaldehyd-Anteil von 0,05 Prozent angehalten, einen Warnhinweis auf die Verpackung zu drucken.
- In der Regel findest du bei Selbstbräuner daher keinen Hinweis auf Formaldehyd, obwohl geringe Mengen enthalten sind. Auch der INCI-Index gibt dir keinen Hinweis darauf.
Achtung: Auch Pflegecremes können DHA und somit Spuren von Formaldehyd enthalten. Achte immer auf die Liste der Inhaltsstoffe, wenn du Dihydroxyaceton oder DHA liest, ist in der Creme oder die Lotion ein versteckter Selbstbräuner.
Ökotest kritisierte bei Selbstbräunern unter anderem eine fehlende Regelung für das Mindesthaltbarkeitsdatum und Hinweise zur richtigen Aufbewahrung.
- Die Selbstbräuner können auch schon Formaldehyd frei setzten, wenn sie lange liegen oder du die Tube zum Beispiel im warmen Badezimmer aufbewahrst.
- Das DHA ist keine sehr stabile chemische Verbindung und zerfällt bei Wärme.
- Du kannst das Formaldehyd nicht erkennen, da es farblos ist.
Selbstbräuner sind kein Sonnenschutz
Ein weiteres Problem bei Selbstbräuner: Viele Nutzer gehen davon aus, dass sie durch die gebräunte Haut ihren natürlichen Sonnenschutz stärken. Manche nutzen Selbstbräuner auch zum „Vorbräunen“, um sich auf ihren Sommerurlaub vorzubereiten. Selbstbräuner schützt jedoch nicht vor UV-Strahlung.
- Die Selbstbräuner färben nur die oberste Hautschicht dunkler. Die Haut bildet jedoch keine Pigmente, die deine Haut vor den UV-Strahlen schützen.
- Du benötigst trotzdem noch eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor.
Mit Selbstbräuner solltest du generell vorsichtig sein, wenn du eine empfindliche Haut hast und zu Allergien neigst. Durch Formaldehyd können Kontaktallergien entstehen. Das bedeutet, dass du den Selbstbräuner die ersten paar Male gut verträgst. Erst allmählich reagiert die Haut auf das Produkt. Die Haut juckt, wird rot und es können sich sogar Ekzeme bilden.
Vorsicht mit Selbstbräunern, wenn du Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) oder ähnlichem hast.
Selbstbräuner wirkt oft unnatürlich
Selbstbräuner sehen leicht fleckig aus:
- Wie intensiv die Farbe ausfällt, hängt von der Struktur der Haut ab, die nicht überall gleich ist. So ist die Hornschicht zum Beispiel an den Ellenbogen oder Knien wesentlich dicker. Die Farbe wird an diesen Stellen dunkler.
- Auch trockene Haut kann leicht fleckig aussehen.
Übrigens: Bei manchen Menschen funktionieren Selbstbräuner gar nicht, da sie nicht auf dessen Wirkstoffe reagieren. Das ist bei ungefähr zehn bis 15 Prozent der Fall.
Selbstbräuner können einen unnatürlichen Gelbstich ergeben:
- Trägst du den Selbstbräuner zu dick auf oder bist ein sehr heller Hauttyp kann die Farbe eher gelb-orange aussehen anstatt der gewünschten frischen Bräune.
Selbstbräuner musst du alle fünf bis sieben Tage wieder auffrischen:
- Die oberste Hautschicht, die der Selbstbräuner färbt, wächst mit der natürlichen Zellteilung heraus. Die Haut verlieht somit schnell ihr Bräune.
Der Selbstbrauner kann abfärben:
- Reibt zum Beispiel der Kragen am Hals, löst sich dadurch die oberste Hautschicht schneller ab. Am Kragen entstehen gelbe Ränder.
- Auch durch Achselschweiß können gelbliche Ränder unter den Armen entstehen.
Es gibt auch andere Möglichkeiten als Selbstbräuner
Ein anderer Wirkstoff, der wie DHA ebenfalls die oberste Hautschicht braun färbt, ist Erythrulose. Der Wirkstoff wird durch Fermentieren von Pflanzen oder Algen gewonnen.
- Erythrulose färbt die Haut langsamer und nicht so intensiv ein. Der Vorteil ist eine gleichmäßigere Farbe ohne große Farbunterschiede.
- Allerdings gibt es nur sehr wenige Hersteller, die nur Erythrulose verwenden, da es höhere Kosten mit sich zieht. In den meisten Produkten ist immer noch DHA mit enthalten, obwohl die Risiken für die Haut schon lange bekannt sind.
Natürlich frisch sieht deine Haut aus, wenn du regelmäßig aber kurz an der Sonne bist.
- Versuche auch in einem hektischen Tagesablauf Zeit zu finden, dich mindesten eine halbe Stunde an der frischen Luft zu bewegen.
- Damit tust du nicht nur deiner Haut etwas Gutes, sondern aktivierst die Durchblutung des gesamten Organismus.
- Deine Haut kann so das wichtige Vitamin D bilden.