Viele Shampoos, Cremes und Kosmetika enthalten Cyclomethicone – doch was ist das eigentlich für ein Stoff? Wir geben dir einen Überblick über die chemischen Eigenschaften, die Verwendung und die Risiken für die Umwelt.
Cyclomethicone sind Silikonöle
Cyclomethicone ist ein Überbegriff für verschiedene organische Siliziumverbindungen, die zu den Silikonölen gehören. Die Stoffe bestehen aus ringförmigen Verbindungen aus Silicium (Si), Sauerstoff (O), Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H). Die Cyclomethicone werden durchnummeriert, je nachdem, wie viele Silicium- und Sauerstoffatome enthalten sind. So gibt es zum Beispiel D3 (ein Ring aus jeweils drei Silicium- und drei Sauerstoffatomen), D4, D5 und auch D6.
Wegen ihrer chemischen Eigenschaften werden Cyclomethicone gerne für Kosmetika verwendet, unter anderem in Shampoos und Conditionern. Sie versprechen Volumen und eine antistatische Wirkung, außerdem sollen sie Spliss vermeiden.
Cyclomethicone haben in Kosmetik noch einen weiteren Effekt: Sie sorgen dafür, dass sich Cremes, Make-up oder Lippenstift gut auf der Haut verteilen lassen.
Wie wirken Cyclomethicone?
Auch wenn die Cyclomethicone scheinbar positive Effekte aufweisen, diese sind nur oberflächlich. Bei manchen der Cyclomethicone geht man sogar von einer schädlichen Wirkung aus. Die European Chemicals Agency empfahl 2015, die Silikonöle D4 und D5 als „besonders besorgniserregenden Stoff“ (SVHC) einzustufen, was dann 2018 erfolgte. Sie zählen zu den sogenannten PBT-Stoffen und vPvB-Stoffen.
PBT setzt sich aus den Wörtern persistent, bioakkumulierbar und toxisch zusammen. VPvB meint „very persistent“ und „very bioaccumulative“. Persistent bedeutet, dass sich die Stoffe nur minimal abbauen. Natürliche Prozesse, beispielsweise mithilfe von Bakterien, können nicht zur Zersetzung beitragen.
Bioakkumulierbar bedeutet, dass der Stoff über lebende Organismen in die Nahrung oder in Wasser, Luft und Boden gelangt – dort reichert er sich an. Toxisch bedeutet giftig. Je höher die Konzentration dieser Stoffe ist, umso giftiger und krebserregender werden sie.
Der Einfluss von Cyclomethiconen auf die Umwelt
Bislang ist es noch schwierig, konkrete Vorhersagen über die Auswirkungen der Stoffe auf die Umwelt zu machen. Gelangen Cyclomethicone über Duschwasser ins Abwasser, können sie sich im Wasser und Boden, in Pflanzen und Fischen, in Futtermitteln, in Tier- und Pflanzenprodukten und schlussendlich über die Nahrung auch im Menschen anreichern.
Bei der Einstufung als SVHC geht es vor allem um Vorsorge (mehr Informationen dazu beim Umweltbundesamt). Bereits nachgewiesen wurden jedoch eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. D4 ist deshalb bereits als Gefahrenstoff und wassergefährdend eingestuft.
Naturkosmetik ohne Cyclomethicone
Einige Kosmetik-Anbieter sind mittlerweile auf die Problematik aufmerksam geworden. Auf vielen Shampoos findet sich inzwischen der Aufdruck „Ohne Silikone“. Bei zertifizierter Naturkosmetik (zum Beispiel bei** Avocadostore, im Reformhaus oder in jeder gut sortierten Drogerieabteilung) kannst du dir sicher sein, dass sie keine Silikonöle enthalten. Stattdessen werden andere Naturprodukte wie Kräuterextrakte und Pflegeöle eingesetzt, die biologisch abbaubar sind. Welche Shampoos ohne Silikone es gibt, erfährst du in unserer Bestenliste Bio-Shampoos ohne Silikone.