Wissenschaftler haben zuvor festgestellt, dass die Menschenaffen ein ausgezeichnetes Langzeitgedächtnis haben, das ihnen hilft, sich an die besten Orte zu erinnern, an denen sie Nahrung finden. Jetzt wollten sie jedoch untersuchen, wie das Arbeitsgedächtnis von Schimpansen funktioniert.
Das Arbeitsgedächtnis – manchmal verglichen mit einem mentalen Skizzenblock oder einer Haftnotiz – ist unerlässlich. Es erlaubt uns, neue Informationen im Kopf zu behalten und nicht den Überblick zu verlieren, was wir tun. Denken Sie zum Beispiel an den Anfang dieses Satzes, wenn Sie das Ende erreichen.
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Um das Arbeitsgedächtnis der Schimpansen zu testen, stellten Wissenschaftler der University of St. Andrews, des Max-Planck-Instituts und der Veterinärmedizinischen Universität Wien eine Auswahl kleiner, undurchsichtiger Behälter auf und versteckten in einigen von ihnen Futter, während die Schimpansen zuschauten. Die Affen zeigten dann, in welcher Kiste sich das Futter befand, und wenn sie richtig geraten hatten, durften sie es essen.
Nach jeder Auswahl wurden die Behälter für 15 Sekunden ausgeblendet. Um die maximale Menge an Nahrung zu erhalten, mussten sich die Schimpansen daran erinnern, welche Kisten sie bereits durchsucht hatten, was ihr Arbeitsgedächtnis auf die Probe stellte.
Das Team erschwerte die Aktivität stetig, indem es weitere Container hinzufügte und sie zwischen den Suchen hin und her bewegte. Die Schimpansen, die am besten abschnitten, erinnerten sich an vier Nahrungsmittel, aber ein Jungtier schaffte mehr als sieben.
Sie testeten die Schimpansen weiter, indem sie sie dazu brachten, gleichzeitig eine ähnliche Aktivität auszuführen. Genau wie Menschen schnitten die Affen schlechter ab, wenn sie zum Multitasking gezwungen wurden.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schimpansen bei einer intuitiven Arbeitsgedächtnisaufgabe, die nicht auf umfangreiches Training angewiesen ist, ähnlich abschneiden wie siebenjährige Kinder“, sagt Christoph Voelter, der die Forschung leitete.