Britische Forscher haben mit der NASA zusammengearbeitet, um die Bilder der Sonne mit der bisher höchsten Auflösung zu enthüllen.
Die Bilder, die von Forschern der University of Central Lancashire (UCLan) und Mitarbeitern des Marshall Space Flight Center der NASA analysiert wurden, liefern Astronomen ein besseres Verständnis der komplexen Atmosphäre der Sonne.
Bis jetzt erschienen bestimmte Teile der Sonnenatmosphäre dunkel oder größtenteils leer.
Die neuen Bilder haben jedoch gezeigt, dass es tatsächlich Stränge aus heißen elektrifizierten Gasen enthält, die etwa 500 km (311 Meilen) breit sind.
Die ultrascharfen Bilder wurden mit dem High-Resolution Coronal Imager (Hi-C)-Teleskop der NASA aufgenommen, das auf einem suborbitalen Raketenflug ins All getragen wurde.
Das Teleskop kann Strukturen in der Sonnenatmosphäre bis zu einer Größe von 70 km oder etwa 0,01 % ihrer Gesamtgröße erkennen.
Obwohl noch unklar ist, was genau diese Stränge erzeugt, wird sich die wissenschaftliche Debatte nun darauf konzentrieren, warum sie entstehen und wie ihre Anwesenheit uns hilft, den Ausbruch von Sonneneruptionen und Sonnenstürmen zu verstehen, die das Leben auf der Erde beeinträchtigen könnten.
Robert Walsh, Professor für Sonnenphysik an der UCLan, sagte, dass die Bilder zum ersten Mal einen „Ultra-High-Definition“-Blick auf die Sonne gaben.
„Bisher haben Sonnenastronomen unseren nächsten Stern effektiv in ‚Standardauflösung‘ betrachtet, während die außergewöhnliche Qualität der vom Hi-C-Teleskop gelieferten Daten es uns ermöglicht, einen Teil der Sonne in ‚Ultrahochauflösung‘ zu vermessen das erste Mal“, sagte er.
Tom Williams, ein Postdoktorand an der UCLan, der an den Hi-C-Daten arbeitete, sagte, die Bilder würden dazu beitragen, ein besseres Verständnis dafür zu vermitteln, wie Erde und Sonne miteinander in Beziehung stehen.
„Dies ist eine faszinierende Entdeckung, die unser Verständnis des Energieflusses durch die Sonnenschichten und schließlich bis zur Erde selbst verbessern könnte“, sagte er.
„Das ist so wichtig, wenn wir das Verhalten unseres lebensspendenden Sterns modellieren und vorhersagen wollen.“
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