Stellen Sie sich vor, Sie erhalten diese Textnachricht:„Bedrohung durch ballistische Raketen im Anflug auf Hawaii. Sofort Schutz suchen. Dies ist keine Übung". Was würdest du tun? Laut einer neuen Studie der University of Georgia würden Sie weder in Panik geraten noch Schutz suchen. Du würdest auf Twitter gehen.
Als sich im Januar 2018 ein ähnliches Szenario in Hawaii ereignete, wandten sich die meisten Einheimischen entweder an soziale Medien oder große Nachrichtenagenturen, um die Nachricht zu bestätigen. Sie versuchten, mehr Informationen über die Warnung zu finden, die sich 38 Minuten später als Fehlalarm herausstellte. Diese Art der Informationssuche wird als „Social Milling“ bezeichnet und ist eine Möglichkeit, die notwendigen Informationen zu finden, um die richtige Entscheidung über das weitere Vorgehen zu treffen.
„Man bekommt ein Gefühl dafür, was andere Leute tun“, sagte Sarah DeYoung, eine Assistenzprofessorin am Institute for Disaster Management am College of Public Health der UGA. „Social Milling bedeutet, mal sehen, was los ist, die Szene beobachten, aber auch bei anderen vorbeischauen.“
Für die Studie befragten die Forscher Hawaiianer unter anderem dazu, wie sie das Risiko einer Raketenbedrohung einschätzten und welche Maßnahmen sie ergriffen, nachdem sie die Warnung gesehen hatten.
Der „Social Milling“-Ansatz war effektiv; Die Kongressvorsitzende von Hawaii, Tulsi Gabbard, twitterte schnell, dass die Warnung ein Fehler war; ein Tweet, den 16 % der Umfrageteilnehmer gesehen und in ihren Netzwerken retweetet haben.
DeYoung, der Autor der Studie, sprach über den Wert der sozialen Medien für die Verbreitung wichtiger Informationen:„Diejenigen, die [die Nachricht sahen], konnten diese Nachricht an ihr unmittelbares Netzwerk von Menschen übermitteln“.
DeYoung merkt an, dass die Leute mehrere Hinweise wollten, um die Warnung zu validieren, und schlägt vor, dass offizielle Warnmeldungen in Zukunft über mehr als einen Kommunikationskanal verbreitet werden sollten.