Denken Sie an einen Ihrer Lieblingsorte:einen Ort, an dem Sie schon oft in Ihrem Leben waren. Denken Sie jetzt an all die Dinge, die Sie dort getan haben. In der Lage zu sein, verschiedene Momente von einem bestimmten Ort miteinander zu verknüpfen, ist eines der Wunder des Gedächtnisses, und jetzt haben Forscher spezifische Neuronen identifiziert, die uns dies ermöglichen.
Die Neuronen wurden in einer Region des Gehirns entdeckt, die als „entorhinaler Cortex“ (EC) bezeichnet wird. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass der EC und eine nahe gelegene Region namens „Hippocampus“ wichtig für die räumliche Wahrnehmung sind und Neuronen enthalten, die als GPS für das Gehirn fungieren und es uns ermöglichen, unsere Position im Raum zu verstehen.
Jetzt haben Forscher unter der Leitung des Neurowissenschaftlers Dr. Joshua Jacobs von der Columbia University in New York City Neuronen in der EC entdeckt, die noch einen Schritt weiter gehen und Erinnerungen im Gehirn mit dem Ort verknüpfen, an dem sie gebildet wurden.
Die Wissenschaftler erstellten ein VR-Computerspiel, bei dem sich die Teilnehmer mit Handheld-Controllern entlang einer Strecke bewegten und die Positionen von vier verschiedenen Objekten lernten. Die Forscher entfernten dann die Objekte und baten die Teilnehmer, sich erneut entlang der Strecke zu bewegen und die Position bestimmter Objekte aus dem Gedächtnis zu markieren.
Die 19 Teilnehmer litten unter arzneimittelresistenter Epilepsie und hatten daher bereits Aufzeichnungselektroden für ihre Behandlung in ihr Gehirn implantiert bekommen.
Dies ermöglichte es den Forschern, die Aktivität in einzelnen Neuronen zu messen, und sie fanden „Gedächtnisspuren“-Neuronen, die nur an Stellen feuerten, die für die Erinnerung relevant waren, an die sich der Patient erinnerte. Als die Teilnehmer dazu übergingen, sich den Ort eines anderen Objekts zu merken, änderten die Neuronen ihre Aktivität.
„Unsere Studie zeigt, dass Neuronen im menschlichen Gehirn die Erfahrungen verfolgen, an die wir uns willentlich erinnern, und ihre Aktivitätsmuster ändern können, um zwischen Erinnerungen zu unterscheiden“, sagte Salman E. Qasim, Doktorand von Jacobs und Hauptautor der Studie. „Sie sind wie die Stecknadeln auf Ihrer Google-Karte, die die Orte markieren, an die Sie sich bei wichtigen Ereignissen erinnern.“