Forschern ist es gelungen, Netzhautzellen in die Augen von Affen zu transplantieren, was Hoffnung auf diese Methode zur Behandlung von Blindheit gibt.
Über 200 Millionen Menschen weltweit sind von Sehverlust aufgrund der Degeneration einer Zellschicht im Auge betroffen, die als retinales Pigmentepithel (RPE) bezeichnet wird.
In dieser Proof-of-Concept-Studie entnahm eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern Stammzellen aus gespendeten Augen von menschlichen Erwachsenen und verwandelte sie in Netzhautzellen. Anschließend transplantierten sie diese Zellen in die Augen von Affen, wo sie drei Monate ohne schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Angriffe des Immunsystems oder Lichtempfindlichkeit, überlebten.
Darüber hinaus begannen die Zellen, einen Teil der Funktion des RPE der Affen zu übernehmen, und verursachten keine Narben auf der Netzhaut.
„Von menschlichen Leichenspendern stammende Zellen können sicher unter die Netzhaut transplantiert werden und die Wirtsfunktion ersetzen, und können daher eine vielversprechende Quelle für die Rettung des Sehvermögens bei Patienten mit Netzhauterkrankungen sein“, sagte Dr. Timothy Blenkinsop, Assistenzprofessor für Zell-, Entwicklungs- und regenerative Biologie an der Icahn School of Medicine, New York.
„Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass RPE eines erwachsenen menschlichen Spenders sicher transplantiert werden kann, was das Argument für klinische Studien am Menschen zur Behandlung von Netzhauterkrankungen stärkt.“
Die Verwendung von Stammzellen, sagen die Forscher, könnte eine unbegrenzte Quelle für Transplantate bieten und sicherstellen, dass die Transplantate auf die Empfänger abgestimmt sind.
Diese Studie zeigt, dass es machbar ist, dass aus Stammzellen gewonnene RPE-Transplantate eine praktikable Behandlung für Sehbehinderungen sein könnten. Es sind jedoch weitere Experimente erforderlich, bevor diese Behandlung verfügbar wird.
Das Team sagt, dass sie als nächstes die Transplantate erkrankten Affen geben und testen müssen, ob es ihnen tatsächlich das Augenlicht zurückgibt. Anschließend wird diese Methode dann an menschlichen Patienten getestet.