Wir alle haben uns schon einmal über Geräusche geärgert, die sich unserer Kontrolle entziehen, sei es eine Autohupe, Bauarbeiten oder die Musik eines rücksichtslosen Nachbarn. Regelmäßige Belastung durch Geräusche unter 80 Dezibel (dB) schadet unseren Ohren nicht, aber selbst leise Geräusche können langfristige Auswirkungen auf unser Gehirn und unseren Körper haben.
Straßenverkehrs- und Fluglärm wurden mit Konzentrations-, Lern- und Gedächtnisstörungen sowie einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Eine Analyse ergab beispielsweise, dass für jede Erhöhung des Verkehrslärms um 10 dB das Risiko einer koronaren Herzkrankheit um 8 % steigt.
Weniger ist darüber bekannt, wie sich andere Arten von Lärm auf die Gesundheit auswirken, aber eine Studie aus dem Jahr 2019 mit fast 4.000 dänischen Erwachsenen, die in mehrstöckigen Häusern leben, ergab, dass diejenigen, die angaben, vom Lärm der Nachbarn genervt zu sein, eher über Probleme wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und andere berichteten Angst.
Lärm kann unseren Schlaf stören – auch wenn er nicht laut genug ist, um uns aufzuwecken – und eine schlechte Schlafqualität kann die Stimmung und Konzentration beeinflussen und zu langfristigen Schäden führen, indem er die Stressreaktionen unseres Körpers auslöst. Forscher in den Niederlanden fanden jedoch sogar heraus, dass Lärm von Nachbarn mit dem Auftreten von Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen korreliert, selbst wenn der Schlafverlust statistisch kontrolliert wurde.
Die Tierwelt wird auch von der lauten Welt der Menschen beeinflusst. Einige Vögel ändern die Lautstärke oder Frequenz ihrer Rufe, um den Stadtlärm zu durchdringen, und Delfine ändern ihr Verhalten und ihre Lautäußerungen, um sich an den Schiffslärm anzupassen.
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