In den späten 1970er Jahren bemerkten Wissenschaftler Ozonwerte (O3 ) in der Ozonschicht, einer Region der Stratosphäre etwa 15 bis 30 km über unseren Köpfen. Das Ozon hier absorbiert den größten Teil der schädlichen ultravioletten (UV) Strahlung der Sonne und schützt uns vor UVB- und UVC-Strahlen. Der Schuldige für das verschwindende Ozon? Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die in Kühlschränken, Aerosolen und Klimaanlagen verwendet wurden. Als FCKW in die Atmosphäre gelangten, setzten sie Chloratome frei, die Ozon abbauen und mehr UV-Strahlung durchlassen.
Als sich der Ozonabbau beschleunigte, trat die internationale Gemeinschaft in Aktion. Das Montrealer Protokoll, das 1989 in Kraft trat und von 197 Ländern unterzeichnet wurde, hat nun 99 Prozent der FCKW und anderer ozonabbauender Chemikalien schrittweise abgeschafft, wobei die Ozonwerte voraussichtlich bis in die 2050er Jahre vollständig wiederhergestellt sein werden. Ohne dieses Abkommen wäre die FCKW weiter gestiegen, mit katastrophalen Folgen für das Leben auf unserem Planeten.
Beim Menschen hätte eine erhöhte Exposition gegenüber UVB-Strahlung einen Anstieg der Fälle von Hautkrebs und grauem Star ausgelöst. Einer Schätzung zufolge würde es bis 2030 weltweit weitere zwei Millionen Fälle von Hautkrebs geben. Bis 2065 hätte die UV-Strahlung an der Oberfläche des Planeten das Dreifache ihrer derzeitigen Stärke erreicht, was jede Sonnenexposition gefährlich machen würde.
Eine übermäßige Exposition gegenüber UVB-Strahlung hemmt das Wachstum vieler Pflanzen, und der daraus resultierende Rückgang der landwirtschaftlichen Produktivität könnte zu Nahrungsmittelknappheit geführt haben. Die Strahlung schädigt auch das Phytoplankton – die winzigen Organismen, die die Grundlage der marinen Nahrungsnetze bilden – mit unermesslichen Folgen für weitere Ökosysteme.
FCKW sind starke Treibhausgase, und US-Forscher haben berechnet, dass es bis 2070 zu einer zusätzlichen globalen Erwärmung von 2 °C gekommen wäre, wenn FCKW nicht kontrolliert worden wären. Dies hätte extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und Hitzewellen ausgelöst.
Glücklicherweise konnte dieses Katastrophenszenario abgewendet werden, und heute wird das Montrealer Protokoll oft als das erfolgreichste Umweltgesetz der Geschichte bezeichnet.