Verschiedene Denker, von den antiken griechischen Philosophen bis hin zur zeitgenössischen Quantenkosmologie und der ewigen Inflationstheorie, haben die Zeit als Illusion bezeichnet. Für sie ist die Wahrnehmung der Zeit, die von gegenwärtigem Moment zu gegenwärtigem Moment vergeht, ein Artefakt unserer Psychologie, so dass alles Reale oder Wahre ewig und zeitlos real oder wahr ist. Der Glaube, dass die Realität in einem zeitlosen Reich der Wahrheit liegt und nicht in dem Fluss der Ereignisse, den unsere Wahrnehmungen uns zeigen, könnte durch wissenschaftliche Argumente gestützt werden, spiegelt aber gleichermaßen ein metaphysisches Vorurteil wider.
Zeitgenössische Versuche, die Quantentheorie auf das Kosmologische auszudehnen, um das gesamte Universum und nicht nur ein Subsystem davon zu umfassen, werden oft in Gleichungen formuliert, die darauf hindeuten, dass die Zeit aus einer zeitlosen Realität hervorgeht. Aber diese Versuche leiden unter technischen und konzeptionellen Problemen, die noch herausfordernder sind als die üblichen Rätsel der Quantentheorie. Mehrere Fortschritte beim Studium der Quantengravitation haben gezeigt, dass unsere vierdimensionale Raumzeit nur in einer Version der Theorie wiederhergestellt wird, in der die Zeit real und nicht emergent ist. Ich würde behaupten, dass im Gegensatz zur alten metaphysischen Tradition die Zeit nicht nur real ist, sondern dass es wahrscheinlich der einzige Aspekt der Realität ist, den wir direkt erfahren, der grundlegend ist und nicht aus irgendetwas anderem hervorgeht.