Psychologen nennen Zimperlichkeit „Ekelempfindlichkeit“ oder „Ekelneigung“. Ekel ist eine entwickelte emotionale Reaktion, die uns dazu veranlasst, potenziell kontaminierendes Material wie Blut, Eiter oder Kot zu vermeiden. Dies hat offensichtliche Überlebensvorteile, da es uns hilft, Infektionskrankheiten und giftige Lebensmittel zu vermeiden, aber eine allzu sensible Ekelreaktion kann auch Nachteile haben – beispielsweise dazu, dass wir weniger wahrscheinlich neue Lebensmittel probieren oder in einen überfüllten Zug einsteigen.
Der Überlebenswert verschiedener Grade von Zimperlichkeit wird je nach den Umständen, in denen sich unsere Vorfahren befanden, unterschiedlich gewesen sein, und die Variabilität der Emotionen wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Unsere Ekelempfindlichkeit wird auch durch frühes soziales Lernen beeinflusst, z. B. durch die Ekelreaktionen unserer Eltern, und durch kulturelle Bräuche in Bezug auf Hygiene und Reinheit.